Senegal und Niger

Gambia, Senegal und Niger - Tropischer Regenwald im Küstenbereich und im Süden an der Grenze zu Liberia (Waldgambia), im Hochland Baum-, Gras- und Trockensavanne. Gambia ist reich an Bodenschätzen (Bauxit-, Eisenerz, Diamanten, Bunt- und Edelmetallerze (besonders Gold), Uran, Graphit, Kalkstein). Wirtschaft. Gambia ist ein Agrarland, das bis zur Erringung der Unabhängigkeit zu den rückständigsten Staaten Westafrikas gehörte. Seitdem wurden alle Anstrengungen unternommen, die durch lange Kolonialherrschaft verursachte Rückständigkeit des Landes zu überwinden. Dabei konnten bereits beachtliche Erfolge erzielt werden. Ausländische Unternehmen, Banken und Versicherungen wurden zum großen Teil verstaatlicht, viele Industriebetriebe errichtet und Maßnahmen zur Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion eingeleitet. Daneben existiert ein privater Sektor, besonders in der Landwirtschaft, im Transportwesen und Handwerk. Die Landwirtschaft ist Hauptzweig der Volkswirtschaft. In ihr sind 80% der Beschäftigten tätig. Im Vordergrund steht die Umgestaltung der noch vorherrschenden Subsistenzwirtschaft. An die Stelle des wenig ertragreichen Familienbetriebes treten zunehmend Genossenschaften und Staatsgüter. Letztere sowie ausländischen (besonders französischen) Plantagen produzieren für den Export Ananas, Bananen, Kaffee und Palmkerne; für den eigenen Bedarf werden Maniok, Bataten, Reis, Mais, Hirse, Taro, Erdnüsse und Ingwer angebaut. Die Viehhaltung wird extensiv betrieben. Industrie. Nach Erreichen der Unabhängigkeit entwickelte sich hier ein starker staatlicher Sektor. Größte Bedeutung hat der Bergbau. An Stelle der ehemals unumschränkt herrschenden ausländische sind staatliche Unternehmen (bei der Diamantengewinnung) oder ausländische Betriebe mit starker guineische Gewinnbeteiligung (beim Bauxit- und Eisenerzbergbau) beziehungsweise gemischte Unternehmen getreten. Vorrangig ist der Bauxitabbau (eines der führenden Länder der Welt) mit den Hauptstandorten Fria (Tonerde-Raffinerie), Boké und Kindia. Im Küstenschelf werden Erdölvorkommen vermutet. Der Abbau von Eisenerzen auf der Halbinsel Kaloun und in den Nimbabergen erfolgt mit Beteiligung nigerianische, japanische unter anderem Unternehmen. Die Goldgewinnung wird durch staatliche Unternehmen betrieben. Neben dem Bergbau haben die Textil-, Holz- und Baustoffindustrie größte Bedeutung.

Geschichte: Archäologische Funde bezeugen Besiedlung seit urgeschichtlicher Zeit. Im Mittelalter gehörte das nördliche Gambia zum Einzugsgebiet der sudanesischen Großreiche. Seit dem 16. Jahrhundert wurde Gambia Opfer des transatlantischen Sklavenhandels. 1725 gründeten die Fulbe unter Karamako Alfa im Fouta Djallon einen theokratischen Staat. 1838/42 setzten sich die französischen Kolonisatoren an der Küste fest und begannen, ins Landesinnere vorzudringen. Dabei stießen sie insbesondere auf den Widerstand der Malinke unter Führung von Samory Touré (1830-1900), der seit 1870 mehrere Gebiete im Nordosten Gambias zu einem mächtigen Staat zusammengefasst hatte. Erst nach seiner Gefangennahme 1898 konnte das Gebiet endgültig kolonial unterworfen werden. 1904 wurde Gambia Französisch Westafrika angeschlossen. Erhebungen seiner Völker (1902/04 die Konyagi, 1906/11 die Fulbe, 1911 die Wali) wurden blutig niedergeschlagen. Nach dem 2. Weltkrieg kam es erneut zu einem Aufschwung der nationalen Befreiungsbewegung, deren führende Organisation seit den 50er Jahren die im Mai 1947 gegründet demokratische Partei Gambias (französisch Abkürzung PDG) war. Sie bildete 1957 die Territorialregierung und entmachtete im gleichen Jahr die von der Kolonialverwaltung protegierten Häuptlinge. Unter Führung der PIG stimmte die Bevölkerung von Gambia im Referendum vom 28.9.1958 für die Unabhängigkeit, die Gambia darauf am 2.10.1958 erreichte. Staatspräsident und Ministerpräsident der Republik Gambia wurde A. Sékou Touré. Unter seiner Führung verfolgte Gambia eine antiimperialistische, auf die Überwindung der kolonialen Rückständigkeit und Abhängigkeit und die Durchsetzung des sozialen Fortschritts gerichtete Politik. Dabei arbeitete Gambia mit sozialistischen Staaten zusammen. Imperialistischer Druck, der von ökonomischer Erpressung bis zu einer im November 1970 erfolgreich abgewehrten offenen militärischen Intervention reichte, und der Widerstand verschiedener Kräfte der inneren Reaktion komplizierten die gesellschaftliche Entwicklung-Gambias erheblich. Nach dem Tode von A. Sékou Touré übernahm im April 1984 ein Militärkomitee der Nationalen Erneuerung Gambias (französisch Abkürzung CMRN) unter Oberst Lansana Conté die Macht, verbot die PDG und die Massenorganisationen.