Seife

Seife:

1. Chemie: festes oder halbfestes, grenzflächenaktives Gemisch aus Natrium- oder Kaliumsalzen höherer Fettsäuren, wie Palmitin-, Stearin- und Ölsäure, das als Wasch-, Netz- und Textilhilfsmittel Anwendung findet. Man gewinnt Seife durch Verkochen tierischer oder pflanzlicher Fette oder fetter Öle (Talg, Olivenöl, Palm- und Knochenfett) mit Natron- oder Kalilauge oder durch Umsetzung freier, durch Fettspaltung oder Paraffinoxydation gewonnener Fettsäuren mit Natrium- beziehungsweise Kaliumkarbonat (Carbonat Verseifung). Aus der nach beiden Verfahren erzeugten Seifenlösung wird zur Gewinnung des festen Seifenkerns Kochsalz zugesetzt (Aussalzen). Ais Nebenprodukt wird Glyzerol gewonnen. Der abgepresste Seifenkern wird entweder zu Riegel-Seife zerschnitten oder zu Seifenspänen zerkleinert (Filieren). Nach Zusatz von Farb- und Duftstoffen werden die Seifenspäne zum Strang gepresst, geschnitten und als Toilettenseife in den Handel gebracht. Seife kann verschiedene Zusätze enthalten, die zur Erhöhung der Waschkraft (Soda, Polyphosphate), zum besseren Schmutzlösen (Gelatine, Pektine, Zelluloseäther) oder als Streckmittel (Wasserglas, Ton) dienen. Andere Zusätze können der Seife bakterizide, desodorierende oder medizinisch günstige Wirkungen verleihen. Seife wurde wahrscheinlich bereits seit dem 3. Jahrtausend vor Christus von den Sumerern und Babyloniern hergestellt.

2. Lagerstättenkunde: natürliche Anreicherung schwerverwitterbarer, nutzbarer Schwerminerale während des Verwitterungs- und Sedimentationsprozesses in Sanden und Gerollen.