Schweine

Schweine, Suidae: Paarhufer Familie; Körper gedrungen, langgestreckte Schnauze mit beweglichen Rüssel, Haarkleid nicht sehr dicht, borstig («Borstentiere»), Schädel keilförmig, Allesfressergebiss, untere Eckzähne besonders beim Keiler stark entwickelt. Das eurasische Wildschwein (Sus scrofa) ist langbeiniger als das Hausschwein, schmaler, das Haar borstiger, Junge (Frischlinge) längsgestreift; Männchen heißen Keiler, Weibchen Bachen, Halbwüchsige Überläufer, leben gesellig in Rotten, vorwiegend nächtlich; verbreitet in Europa (außer Großbritannien), Asien, Sumatera, Nordafrika. In zentral- und südafrikanischen Steppen das Warzenschwein (Phacochoerus aethiopicus) mit großen Warzen im Gesicht. Hausschweine sind den Menschen mit Fleisch, Fett und Häuten versorgende Haustiere. Sie sind Nachkommen sowohl europäischen als auch asiatische Wildschweine; die Domestikation erfolgte in der jüngeren Steinzeit Durch Unterschiede in Herkunft und Umweltbedingungen entstanden allmählich verschiedene Landrassen. Erst in der 1.Hälfte des 19. Jahrhundert begann man in Großbritannien die bewusste Zucht leistungsfähiger Rassen. Sie waren auch für die sich in der 2. Hälfte des gleichen Jahrhunderts entwickelnde deutsche Zucht von Bedeutung. Die beiden verbreitetsten Rassen in Deutschland waren das Deutsche veredelte Landschwein und das Deutsche weiße Edelschwein, die im Jahre 1904 als Rassen anerkannt wurden.

Schweinedysenterie: eine Durchfallerkrankung der Schweine, die mit der Entwicklung der industriemäßigen Tierproduktion an Bedeutung gewonnen hat. Der Erreger konnte Mitte der 70er Jahre bestimmt werden und wird in die Gruppe der Borrelien eingeordnet. Symptome sind erhöhter Durst, grauroter dünnflüssiger Kotabsatz und Mattigkeit. Die Bekämpfung richtet sich auf die Verhinderung der Erregerausbreitung und die Tilgung dieser Erkrankung.

Schweinelähme, ansteckende, Teschener Krankheit (nach der Stadt Teschen): virusbedingte, nichteitrige Hirn-Rückenmark-Entzündung des Schweines; verläuft unter Bewegungsstörungen bis zur völligen Lähmung der Hinterläufe; meldepflichtig.

Schweinepest: virusbedingte, meldepflichtige Infektionskrankheit der Schweine. Symptome sind vor allem Magen-Darm-Entzündungen und Blutungen in der Unterhaut. Bei chronischem Verlauf stehen Lungenentzündungen im Vordergrund. Die Übertragung des Virus erfolgt oft über Schlachtabfälle und ungenügend erhitzte Küchenabfälle.