Schumann

Schumann: 1. Schumann, geboren Wieck, Clara Schumann, 13.9.1819 bis 20.5.1896, Pianistin; Frau von Schumann 4; wirkte unter anderem als maßstabsetzende Interpretin der Klaviermusik von J. Brahms, F. Chopin, L. van Beethoven und besonders der ihres Mannes und revidierte die Gesamtausgabe seiner Werke.

2. Georg Schumann, 28.11.1886-11.1.1945 (ermordet), Funktionär der KPD; seit 1905 Mitglied der Sozialdemokratie, 1919 der KPD; 1927/29 Mitglied des ZK der KPD; seit 1928 Reichstagsabgeordneter; 1933/39 in Haft, unter anderem im KZ Sachsenhausen; danach führend am antifaschistischen Widerstandskampf in Sachsen beteiligt, 1943/44 Mitglied der illegalen Landesleitung der KPD; 1944 erneut verhaftet.

3. Margit Schumann, geboren 14.9.1952, Olympiasiegerin 1976, olympische Bronzemedaille 1972, Weltmeisterin 1973, 1974, 1975 und 1977, Europameisterin 1973, 1974 und 1975 im Rennschlittensport.

4. Robert Schumann, 8.6.1810-29.7.1856, Komponist und Musikschriftsteller; war eine der bedeutendsten und fortschrittlichsten Musikerpersönlichkeiten des 19. Jahrhundert; wirkte in Leipzig (1830/44), Dresden (1844/49), Düsseldorf (1850/54; Städt. Musikdirektor). Schumann führte bewusst die Traditionen der Klassik weiter und setzte, literarisch hochgebildet, als Kritiker neue Ziele («Gesammelte Schriften über Musik und Musiken), 1854). In der von ihm 1834 gegründeten und bis 1844 geleiteten «Neuen Zeitschrift für Musik» wandte er sich, ausgehend von den Ideen des Vormärz, unerbittlich gegen Philistertum, Akademismus und seichtes Virtuosentum (siehe auch Davidsbündler) und setzte sich für die besten Zeitgenossen, wie F. Mendelssohn Bartholdy, F. Chopin und H. Berlioz, ein. Schon in den 30er Jahren entfaltete sich seine Meisterschaft in zahlreichen Klavierwerken (Sonaten, Zyklen «Davidsbündlertänze», «Carnaval», «Kreisleriana», «Kinderszenen»), denen sich später unter anderem das «Album für die Jugend» (1848) anschloss. Schumann schuf ferner 4 Sinfonien, Klavierkonzert a-Moll (1845), chorsinfonische Werke (unter anderem «Das Paradies und die Peri», «Faustszenen»), wertvolle Kammermusik (unter anderem 3 Streichquartette, Klavierquartett und -quintett). Die Oper «Genoveva» (1847/50) war ohne Erfolg, während die Musik zu Byrons «Manfred» (1848/51) sein musikdramatisches Talent auf imponierender Höhe zeigt. Große Leistungen vollbrachte Schumann auch in der Liedkomposition, insbesondere in den Zyklen «Liederkreis» nach J. von Eichendorff, «Frauenliebe und -leben» nach A. von Chamisso, «Dichterliebe» nach H. Heine (alle 1840).

Schumann-Organisation: Bezeichnung für die von der illegalen Bezirksorganisation Sachsen der KPD während des 2. Weltkrieges geführte antifaschistische Widerstandsorganisation unter Leitung von G. Schumann, O. Engert, A. Hoffmann, K. Jungbluth, G. Schwarz und W. Zipperer; Zentrum war Leipzig; sie vereinte Angehörige aller Schichten des Volkes. Nach zahlreichen Verhaftungen (1944/45) arbeitete sie als NKFD Leipzig weiter und setzte unter anderem die kampflose Übergabe Leipzigs an die Alliierten durch.