Schubert

Schubert: 1. Franz, 31.1.1797-19.11.1828, österreichischer Komponist; nach L. van Beethoven größter Meister der ausgehenden Wiener Klassik, dessen Weltbild und Schaffen durch die zunehmenden Widersprüche der Restaurationszeit geprägt wurden. Mit seinen über 600 Liedkompositionen war Schubert in erster Linie der Großmeister des deutschen (Klavier-) Liedes, dem er von einfachen, volksliedhaften Strophengesängen bis zu den novellistischen Zyklen «Die schöne Müllerin» (1823) und «Die Winterreise» (1827) auf Gedichte von W. Müller vielfältigsten Ausdruck und mannigfachste Gestalt verlieh. Zu seinen schönsten Liedern gehören Vertonungen von Gedichten J. W. Goethes (etwa 80) sowie von

F. Schiller, M. Claudius, F. von Matthisson, F. Rückert und L. Uhland. Späte Meisterwerke sind die 6 Heine-Lieder (1828). Auch in seinen Sinfonien (besonders h-Moll, C-Dur) gelangte Schubert zu starker eigener Aussage, die neben der späten Beethovenschen Sinfonik bestehen kann. Hochbedeutend ist ebenso Schuberts Kammermusik, besonders die späten Streichquartette (d-Moll; «Der Tod und das Mädchen»), das Streichquintett und das «Forellenquintett». Innerhalb der reichen Klaviermusik sind vor allem die 3 letzten Sonaten, die «Wanderer-Fantasie» sowie die «Moments musicaux» und «Impromptus», aber auch die vierhändige Literatur hervorzuheben. Dagegen war er mit zahlreichen Opernversuchen weniger erfolgreich. Wertvolle Messen, Chorlieder und über 300 Tänze erweisen darüber hinaus die Vielseitigkeit seines Schaffens. In letzter Zeit ist die progressiv-kritische Haltung seines Freundeskreises gegenüber dem Metternichschen System immer deutlicher erkannt worden, die den Charakter wesentlicher Teile seiner Musik prägte.

2. Helga Schubert, geboren 7.1.1940, Schriftstellerin; schreibt Erzählungen («Lauter Leben», 1975; «Blickwinkel», 1985), Hörspiele und Fernsehspiele über die sozialistische Gegenwart.

3. Johann Andreas Schubert, 19.3.1808-6.10.1870, Ingenieur; 1832/69 Professor an der Techn. Bildungsanstalt Dresden. Unter seiner Leitung und nach seinen Plänen wurden 1836 die ersten Elbpersonendampfschiffe «Königin Maria» und «Prinz Albert» sowie 1837/39 die erste deutsche Lokomotive «Saxonia» gebaut; ferner konstruierte er die Göltzschtalbrücke (1846/51 gebaut).

4. Kurt Heinrich Schubert, geboren 23.1.1926, Verfahrenstechniker, Professor für Mechanische Verfahrens- und Aufbereitungstechnik an der Bergakademie Freiberg (1963/75 Prorektor); zahlreiche Veröffentlichungen, unter anderem «Aufbereitung fester mineralischer Rohstoffe» (3 Bände, 1964/72).

5. Manfred Schubert, geboren 30.3.1930, Verfahrensingenieur, seit 1969 Professor an der TU Dresden; seit 1974 Präsident der Kammer der Technik; maßgeblich an der Entwicklung und Anwendung der Verfahrenstechnik, besonders für die Material- und Energieökonomie, sowie für den Umweltschutz beteiligt.

6. Manfred Schubert, geboren 27.4.1937, Komponist; Schüler von R. Wagner-Régeny; war bisher insbesondere mit Instrumentalwerken (unter anderem Konzerte für Violine, Klarinette, Harfe; 1. Sinfonie) und Vokalmusik («Canzoni amorosi», Liedzyklen) erfolgreich.

7. Werner Schubert, geboren 9.2.1925, Germanist; seit 1971 Professor, Lehrtätigkeit an den Universitäten in Bagdad, Kairo und Prag; seit 1982 Generaldirektor der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar; Publikationen zur deutschen Literatur des 17. bis 20. Jahrhundert, Herausgeber von Werken C. Weises, J. G. Schnabels, J. E. Schlegels unter anderem.

8. Wolfram Schubert, geboren 30.9.1926, Maler und Graphiker, 1950/55 Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee; lebt in Neubrandenburg; widmet sich besonders der Menschen- und Landschaftsdarstellung mit dem Streben nach lebensnaher Unmittelbarkeit.