Schnürboden

Schnürboden:

1. Bautechnik: Unterlage aus Bohlen oder Brettern auf Kanthölzern (Zulage, Arbeitspodium), auf der in der Regel Holzkonstruktionen (zum Beispiel Dachbinder) in natürlicher Größe aufgerissen und abgebunden werden.

2. Schiffbau: großflächiger überdachter Raum, auf dessen Boden der Linienriss zu bauender Schiffe im Maßstab 1:1 aufgerissen, das heißt in den geglätteten Holzbelag eingeritzt wird. Die Schiffslinien werden mittels Straklatten «ausgestrakt» (ebenmäßig verbunden). Komplizierte, mehrfach verformte Bauteile des Schiffskörpers werden als Modelle oder Schablonen nach diesem Riss angefertigt. Die Bedeutung des Schnürbodens ist durch den Einsatz numerisch gesteuerter Brennschneid- und Zeichenmaschinen stark zurückgegangen.

3. Schnürboden, Rollenboden: Theatertechnik das obere Geschoß des Bühnenhauses, das die Rollen und Zugvorrichtungen für Vorhänge, Prospektzüge, Flugwerke, Rundhorizonte unter anderem enthält.

Schnurkeramik: nach der mit Schnureindrücken verzierten Keramik benannte Kultur der späten Jungstein- bis frühen Bronzezeit, in Mittel-, Nord- und Osteuropa (2200 bis 1800 vor Christus) verbreitet. Kennzeichnend sind Hockerbestattungen (oft unter Erdhügeln) sowie typischer Gefäßformen (Becher, Amphoren) und steinerne «Streitäxte» (Streitaxtkulturen) als Grabbeigaben.