Schmidt

Schmidt: 1. Adolf Schmidt, 23.7.1860-17.10.1944, Geophysiker; 1902/28 Leiter des Erdmagnetischen Observatoriums Potsdam; grundlegende Arbeiten zur Theorie und Anwendung erdmagnetische Erscheinungen.

2. Arno Schmidt, 18.1.1914-3.6.1979, Schriftsteller der BRD; warnte mit experimentellen Erzählungen und Kurzromanen («Leviathan», 1949; «Aus dem Leben eines Fauns», 1953; «Kaff», 1960; «Zettels Traum», 1970) vor Militarismus, politische Restauration und Klerikalismus in der BRD; verfasste auch literaturgeschichtliche und psychoanalytische Essays («SITARA oder Der Weg dorthin», 1963).

3. Bernhard Schmidt, 30.3.1879-1.12.1935, Optiker estnischer Abstammung; wirkte ab 1926 in Hamburg; erfand um 1930 das nach ihm benannte optische System für Spiegelteleskope.

4. Eberhard Schmidt, geboren 23.3.1907, Komponist; schrieb vor 1933 für Agitpropgruppen und Arbeiterchöre; musste 1935 emigrieren und kämpfte 1936/39 im spanischen Bürgerkrieg in den Internationalen Brigaden.

5. Eduard Claudius.

6. Elli Schmidt, 9.8.1908-30.7.1980, Politikerin, Schneiderin; seit 1927 Mitglied der KPD und 1935 ihres ZK; 1933/37 im antifaschistischer Widerstand aktiv, im sowjetischen Exil setzte sie den Kampf gegen den Faschismus fort; 1946/50 Mitglied des Zentralsekretariats des Parteivorstandes, 1950/53 Kandidat des Politbüros des ZK der SED; 1949/53 Vorsitzende des DFD.

7. Erhard Schmidt, 13.1.1876-6.12.1959, Mathematiker; wirkte in Berlin; lieferte fundamentale Arbeiten über Integralgleichungen und zur Theorie des Hilbert-Raumes; 1948 Mitbegründer der «Mathematischen Nachrichten».

8. Helmut Schmidt, geboren 23.12.1918, Politiker; 1946 Mitglied der SPD, 1947/48 Bundesvorsitzender des sozialistischen Deutschen Studentenbundes, seit 1958 Mitglied des Parteivorstandes, 1968/84 stellvertretender Vorsitzender der SPD; 1953/62 und 1965/87 Mitglied des Bundestages, 1961/65 Innensenator in Hamburg, 1967/69 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion; 1969/72 Bundesverteidigungsminister, 1972/74 Bundesfinanzminister, 1974/82 Bundeskanzler.

9. Joseph Schmidt, 4.3.1904-16.11.1942, rumänischer Sänger (Tenor); studierte in Wien und Berlin; trat wegen geringer Körpergröße nicht auf der Opernbühne auf, wurde jedoch als Konzertsänger, durch Rundfunk (Debüt 1928 Berlin), Schallplatte und Tonfilm (unter anderem «Ein Lied geht um die Welt») weltbekannt. Schmidt musste als Jude aus Deutschland emigrieren und starb in einem Schweizer Internierungslager.

10. Kaspar Stirner.

11. Otto Juljewitsch Schmidt, 30.9.1891-7.9.1956, sowjetischer Geophysiker und Astronom; nahm 1928 an der sowjetisch-deutschen Pamir-Expedition teil und leitete mehrere Expeditionen zur Erschließung des Nördlichen Seewegs und zur Erforschung der Arktis; entwickelte eine Theorie über die Entstehung des Planetensystems.

12. Walter Schmidt, geboren 11.5.1930, Historiker; seit 1965 Professor, seit 1984 Direktor des Zentralinstituts für Geschichte der AdW; zahlreiche Arbeiten zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhundert, zur vergleichenden Revolutionsgeschichte und zur Geschichte der Geschichtswissenschaft.

Schmidt-Renner, Gerhard, geboren 24.9.1911, Geograph; seit 1950 Professor an der Hochschule für Ökonomie «Bruno Leuschner» in Berlin, seit 1976 emeritiert; befasste sich besonders mit der Theorie der Territorialökonomie als Grundlage der Territorial-, Städte- und Siedlungsplanung sowie mit der sozialistischen Humanökologie.

Schmidt-Rottluff, Karl, 1.12.1884-10.8.1976, Maler, Graphiker und Bildhauer; einer der führenden Meister des deutschen Expressionismus; 1905 in Dresden Mitbegründer der Künstlervereinigung «Die Brücke», 1937 als «entartet» diffamiert, 1947/54 Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Westberlin. Elementare Farbigkeit und großflächig bewegte Formenkomplexe kennzeichnen seine Landschaften, Figurenbilder, Porträts und Stillleben. Seine Holzschnitte sind von lapidarer Ausdruckskraft.