Schleifen

Schleifen:

1. Fertigungstechnik: spannendes Fertigungsverfahren mit vielschneidigem Werkzeug, dem Schleifkörper (Schleifscheibe, -segment, -band, -stift unter anderem) aus gebundenem Korn mit geometrisch unbestimmten Schneiden, die nicht ständig im Eingriff sind. Schleifkörper werden in vielen Formen mit unterschiedlicher Eigenschaften, bestimmt durch Art des Schleifmittels (Korund, Siliziumkarbid, Diamant unter anderem), Körnung, Bindung (keramisch, Plast, Gummi) und Gefüge (Porenraum), verwendet. Das Werkzeug führt die Schnittbewegung mit sehr hoher Geschwindigkeit aus. Man unterscheidet Schruppschleifen, Schlichtschleifen und Feinschleifen. Schleifen ist vor allem ein Feinbearbeitungsverfahren und dient der Verbesserung von Form-, Maß-, Lagegenauigkeit und Oberflächengüte, auch von gehärteten Teilen. Rundschleifen ist das Schleifen zylindrische Innen- und Außenflächen mit Längsvorschub (Längsschleifen) oder radialem Vorschub (Einstechschleifen); erfolgt dies nicht bei 90°, können auch Planflächen geschliffen werden Schrägeinstechschleifen. Beim spitzenlosen Schleifen wird das Teil bei der Bearbeitung nicht gespannt. Flachschleifen (Planschleifen) für ebene Flächen wird mit dem Umfang oder der Stirnseite des Schleifkörpers bei geradliniger oder kreisender Werkstückbewegung ausgeführt. Gewindeschleifen wird als Ein- oder Mehrprofillängs- oder Mehrprofil-Einstechschleifen ausgeführt. Zahnflankenschleifen wird als Wälzschleifen mit Schnecken- oder als Teilwälzschleifen mit scheibenförmigen Schleifkörpern ausgeführt. Trennschleifen mit elastischen Schleifscheiben geringer Breite ist ein Verfahren zum Trennen von stabförmigem Material. Beim Profilschleifen an Werkzeugen, Lehren unter anderem wird die Form von einer Schablone über Pantograph oder Bildschirm beziehungsweise numerisch übertragen. Beim Bandschleifen ist das Werkzeug ein umlaufendes Band (zum Beispiel eingesetzt zum Entgraten geschmiedeter Werkzeuge). Beim Handschleifen wird die Handschleifmaschine oder das Werkstück manuell an einem Schleifbock geführt.

2. Holzbearbeitung:

a) Glätten der Oberfläche von Holzteilen oder -Werkstoffen;

b) Herstellen von Faserstoff mit dem Holzschleifer.

3. Textiltechnik: Aufspießen der Faserenden von Geweben und Gewirken mittels Schmirgelwalzen zur Erzielung von Wildlederimitationen.

Schleifmaschine: Werkzeugmaschine zum Schleifen in verschiedenen, den Verfahrensvarianten angepassten Ausführungen. Schleifmaschinen werden zum Beispiel als Außen- oder Innenrundschleifmaschine mit Einrichtungen zum kontinuierlichen Durchlauf der Werkstücke, Waagerechtflachschleifmaschine für Umfangsschliff oder Senkrecht-Flachschleifmaschine für Stirnschliff mit geradliniger Werkstückbewegung ausgeführt. Bei Gewinde- und Zahnrad-Wälzschleifmaschine besteht Zwanglauf zwischen Werkzeug- und Werkstückbewegungen. Die Schleifmaschine arbeitet mit hoher Laufruhe und Genauigkeit; sie ist oft mit Messsteuerung ausgerüstet. Der Tisch wird meist hydraulisch bewegt.

Schleifringe: Gleitkontaktanordnung zur Stromübertragung zwischen ruhenden Zuleitungen und rotierenden Wicklungen.