Schaum

Schaum: feine Verteilung eines Gases (besonders Luft) in einer Flüssigkeit, wobei diese die Gasblasen in Form dünner Lamellen umschließt. Die Schaumbildung wird unter anderem durch niedrige Oberflächenspannung der Flüssigkeit, zum Beispiel nach Zusatz grenzflächenaktiver Stoffe (Seife, Eiweiß u. ä.), begünstigt. Bei der Flotation dient Schaum zur Erzaufbereitung. Der Schaum der Waschmittel ist ohne Einfluss auf die Waschkraft und erhöht lediglich das Schmutztragevermögen der Waschflotte. Unerwünschte Schaumbildung kann durch silikonhaltige Entschäumer verhindert werden.

Schaumglas: Mischung von Natriumsulfat haltigem Glaspulver mit Ruß, der beim Sintern (Erhitzen auf 800 °C) Kohlendioxid entwickelt und dadurch den zähen Glasfluss aufschäumt, bis er die Form ausfüllt. Anschließend wird der Schaum bei etwa 500 °C stabilisiert. Das entstandene Erzeugnis wird durch Kühlen entspannt; es ist sehr leicht (leichter als Kork), ziemlich druckfest (bis 0,7 MPa) und eignet sich vor allem als Wärme- und Schalldämmstoff.

Schaumkalk: ein Oolith, der infolge weitgehender Auslaugung seiner Ooide porös ist.

Schaumkeramik: schaumig-poröses Material, das beim Erhitzen von Blähtönen und -schiefer durch Gasabspaltung und frühe Sinterung der Außenhaut entsteht. Bläht man die Rohstoffe in Stahlformen, erhält man Leichtziegel, die entweder unmittelbar verarbeitet oder gebrochen als Leichtzuschlagstoff verwendet werden.

Schaumstoffe: aufgeschäumte Plaste oder Elaste mit Zellstruktur. Die Zellen können geschlossen oder miteinander verbunden, das heißt offen sein. Schaumstoffe haben eine Dichte von 0,005 bis 0,2 g/cm3; ihre Herstellung erfolgt durch Einrühren von Luft, insbesondere jedoch durch Anwendung von Treibmitteln während der Bildung der Makromoleküle. Nach dem Verhalten bei Druckbeanspruchung unterscheidet man zäh-harte Schaumstoffe (mit langsamer, teilweise reversibler Verformung, zum Beispiel Polystyrol- oder PVC-hart-Schaumstoffe), sprödharte Schaumstoffe (mit Zusammenbruch des Zellgefüges, zum Beispiel Harnstoffharz-Schaumstoffe) und weich-elastische Schaumstoffe (mit hoher elastischer Verformbarkeit, zum Beispiel PVC-weich-Schaumstoffe oder Elast-Schaumstoffe). Aus Polyurethanen lassen sich durch Variierung der Komponenten alle Typen herstellen. Schaumstoffe werden insbesondere als Leichtbauplatten, thermische und akustische Isolierungen, Verpackungsmaterial für bruchempfindliche Gegenstände und als Polstermaterial verwendet.