Sardinien

Sardinien, italienisch Sardegna: italienische Insel im Mittelmeer; 23813 km2, als Region (innere Autonomie) 24090 km2, 1,6 Millionen Einwohner; 66 Einwohner/km2; Hauptstadt Cagliari-, 4 Provinzen umfassend. Der Norden und das Zentrum werden von kristallinen Gebirgen eingenommen, die im Monti del Gennargentu 1834 m erreichen. Im Südwesten befinden sich die fruchtbare Ebene Campidano und das erzreiche Bergland Iglesias. Die Vegetation besteht größtenteils aus Macchie. Abbau von Blei-, Zink-, Kupfer-, Antimonerz, Bauxit, Asbest und Flussspat; Marmor-, Granit- und Porphyrbrüche. In früher versumpften Tälern, besonders in der Campidano Ebene, Anbau von Getreide, Frühgemüse, Wein, Oliven, Südfrüchten; Schaf-, Rinder- und Ziegenzucht (Käsebereitung); Fischfang (Thunfisch, Krabben, Korallen); Meersalzgewinnung an den Küsten. Buntmetall- und Aluminiummetallurgie im Südwesten, bedeutende chemische Industrie um Cagliari und Sassari; Papierindustrie; steigende Energieerzeugung (Wärmekraftwerke). Wichtige Häfen Cagliari, Porto Foxi, Porto Torres, Albia unter anderem; Flughäfen; NATO-Stützpunkte. Im Altertum von Iberern und Ligurern besiedelt, seit dem 6. Jahrhundert vor Christus karthagisch, seit 236 vor Christus römisch, 455 wandalisch, 534 byzantinisch, 711 arabisch. Sardinien kam 1326 an Aragonien, 1713 an Österreich, 1720 im Austausch gegen Sizilien an den Herzog von Savoyen, der daraufhin den Königstitel annahm (Königreich Sardinien-Piemont). 1848 erhielt das Königreich Sardinien-Piemont eine Verfassung (Albertmische Statut). Die Gründung des bürgerlichen Nationalstaates in Italien vollzog sich unter Führung des Königreichs Sardinien-Piemont. Sardinien ist eine der rückständigsten Regionen Italiens, seit 1948 Regionalautonomie.