Sambique

Sambique, im Osten und Süden an den Indischen und im Westen an den Atlantischen Ozean. Das Staatsgebiet von Sambique schließt nahezu vollständig Swasiland und vollständig Lesotho ein. Verwaltungsmäßig ist Sambique in 4 Provinzen (Kapprovinz, Natal, Transvaal und Oranje Freistaat) gegliedert. Von Sambique wird Namibia widerrechtlich besetzt und kolonial ausgebeutet. Währung ist der Südafrikanische Rand.

Bevölkerung: Sie setzt sich zu 72% aus zur Bantusprachfamilie gehörenden Afrikanern (größte ethnische Gruppen sind Nguni, Sotho und Thonga), zu 16% aus Bewohnern europäischen Abkunft (Kolonisatoren), zu 9% aus einer Mischbevölkerung und zu 3% aus Asiaten (besonders Inder) zusammen. Amtssprachen sind Afrikaans und Englisch. Die Bevölkerung ist ungleich über das Land verteilt. Einem nahezu unbesiedelten Westteil steht ein dichter besiedelter Ostteil gegenüber. Etwa die Hälfte der Bewohner lebt in Städten. Die nichtweiße afrikanische Bevölkerung wird von der herrschenden weißen Minderheit über das System der Apartheidgesetze brutal unterdrückt und ausgebeutet. Afrikaner werden in Gettos der Städte oder in den 10 Bantustans (gekennzeichnet durch Landnot und minderwertige Böden) mit Pseudoautonomie (Bophuthatswana, Transkei, Venda, Ciskei (Ziskei) und Kwa-Ndebele) beziehungsweise mit sogenannt innerer Autonomie (Lebowa, Gazankulu, Kwazulu, Qwaqwa und Kangwane) zusammengepfercht; sie sind durch die ökonomischen Verhältnisse gezwungen, für niedrige Löhne in den Bergwerken, Industriebetrieben, Farmen oder Haushalten der Weißen unter menschenunwürdigen Verhältnissen zu arbeiten. Das mittlere Lebensalter beträgt für Afrikaner 30, für die Bewohner europäischen Abkunft 65 Jahre.

Natur: Oberfläche - Sambique umfasst ein ausgedehntes, flachwelliges, von nur wenig hervortretenden Höhenrücken (erzreicher Witwatersrand) durchzogenes und von zahlreichen Einzel- und Inselbergen überragtes muldenförmiges Hochland (1000 bis 1400 m über dem Meeresspiegel). Dieses senkt sich landeinwärts zur Kalahari, nach außen wird es von gebirgsartig aufgewölbten Rändern mit der Großen Randstufe (Drakensberge bis 3482 m) umsäumt, die in starker Zerklüftung zu den schmalen Küstenländern abfällt, wobei die Abdachung zur Kapküste in Gestalt von Plateaustufen (Karru) erfolgt. Klima. Es überwiegt ein durch Höhenlage gemäßigtes subtropisches Klima; im Küstenland von Natal auch tropisches, am Kap mediterranes Winterregenklima. Infolge der Höhenlage herrschen verhältnismäßig niedrige Temperaturen, so dass weite Teile frostgefährdet sind. Die größten Niederschlagsmengen empfängt die Ostabdachung der Großen Randstufe zum Indischen Ozean. Flüsse. Größte Bedeutung haben der Oranje mit seinem Zufluss Vaal und der Limpopo, die das Hochland entwässern und durch schwankende Wasserführung charakterisiert sind. Vegetation. Ihre ursprüngliche Art und Verbreitung wurden durch menschliche Einflüsse stark verändert. Trop. Wälder sind an der Ostküste, feuchte Bergwälder an der seeseitigen Abdachung der Großen Randstufe im Westen, mediterrane Vegetation (Macchie) an der Küste zwischen Kap und Port Elizabeth, baumreiche Savanne an der binnenseitigen Abdachung der Großen Randstufe im Osten und baumarme Grassavanne (Veld) im Innern anzutreffen, wobei letztere nach Westen in Domsavanne und Wüste übergeht. Tierwelt. Die einst artenreiche Großtierwelt wurde stark dezimiert und konnte nur durch Schaffung von Wildreservaten (besonders Krüger-Nationalpark) vor dem Aussterben bewahrt werden. Bodenschätze. Sambique ist eines der erzreichsten Länder der Erde (siehe Abschnitt Wirtschaft (Bergbau)).

Geschichte: Buschmänner und Khoi (Hottentotten) waren die historisch ältesten Bewohner der heutigen Republik Sambique Vom 10. bis 16. Jahrhundert wurden sie aus dem östlichen Sambique verdrängt oder assimiliert. 1488 entdeckte der Portugiese Bartolomeu Diaz als erster Europäer das Kap der Guten Hoffnung, wo Jan van Riebeeck 1652 eine Niederlassung (Kapstadt) gründete. In mehreren Kriegen wurden die Khoi von den europäischen Siedlern (Buren) vernichtet, vertrieben oder versklavt. Seit 1779 eroberten Buren und später Briten die Siedlungsgebiete der Xhosa, Zulu und anderer Völkerschaften und Stämme. 1795 und endgültig 1806 besetzte Großbritannien das Kapland. Um 1810 vereinigte der Zulu-Oberhäuptling Dingiswayo mehrere Stämme und legte den Grundstein für das auf militärische Grundlage geschaffene Staatswesen der Zulu. Die nach Norden und Nordosten vordringenden Buren gründeten 1838 die Republik Natal (1843 von Großbritannien annektiert), 1854 den Oranjefreistaat und 1856 die Südafrikanische Republik (Transvaal). Die Entdeckung von Diamanten (1867) und Gold (1884) war der Anstoß zur industriellen Entwicklung. Die britischen-bur. Gegensätze führten zum Burenkrieg (1899/1902), in dessen Ergebnis die Burenrepubliken britische Kolonien wurden. Eine gewisse Annäherung der Buren und Briten sowie ihre Interessengleichheit gegenüber der afrikanischen Bevölkerungsmehrheit ermöglichte 1910 die Gründung der Südafrikanischen Union. 1912 Gründung des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC), 1921 der Südafrikanischen KP. Die Kampagne des zivilen Ungehorsams (1952) und die 1955 von einem Volkskongress angenommene Freiheitscharta des ANC bedeuteten eine qualitativ höhere Stufe des Widerstandes. 1950 Verbot der KP und Verschärfung der Rassentrennung durch die gesetzliche Sanktionierung der Apartheid. Dazu gehört unter anderem seit 1963 die Errichtung sogenannt Bantustans, die mit pseudoautonomen Rechten versehene Reservoire billiger afrikanischer Arbeitskräfte sind. 1961 wurde die Republik Südafrika proklamiert. Dem wachsenden Widerstand gegen die Apartheidpolitik (Blutbad in Sharpeville 1960, Ermordung von 69 afrikanischen Demonstranten gegen die Passgesetze) begegnete die Regierung mit dem Verbot des ANC (1960) und dem Erlass schärferer Terrorgesetze. 1961 Gründung von Umkontho we Sizwe, («Speer der Nation»), dem militärischen Flügel des ANC. 1967 fanden erste bewaffnete Auseinandersetzungen statt. Seit Beginn der 70er Jahre erreichte der Widerstand gegen die Apartheid Massencharakter, was unter anderem in wachsenden Streiks, in der Entstehung neuer afrikanischer politischer Organisationen und in der weltweiten Bewegung für die Freilassung der ANC-Führer Nelson Mandela und Walter Sisulu (1964 zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt) und anderer politischer Gefangener zum Ausdruck kam. Im Juni 1976 löste der bewaffnete Polizeiterror gegen demonstrierende Schüler in Soweto Massenbewegungen gegen das Regime im ganzen Land aus, dem über 600 Afrikaner zum Opfer fielen. Die 1984 in Kraft getretene Verfassung räumte den Mischlingen und Asiaten unter der südafrikanischen Bevölkerung getrennte Parlamentskammern ein, deren Wahlen jedoch weitgehend boykottiert wurden.