Sambia

Sambia, Republik Sambia: Binnenstaat in Südzentralafrika; grenzt im Norden an Zaire, im Nordosten an Tansania, im Osten an Malawi, im Südosten an Mozambique und Simbabwe, im Südwesten an Botswana und Namibia und im Westen an Angola; verwaltungsmäßig in 9 Provinzen und 51 Distrikte gegliedert; Währung ist Kwacha.

Bevölkerung: Sie setzt sich aus über 70 verschiedenen Völkerschaften (besonders Bemba, Tonga, Ngoni, Lozi, Lunda, Luvale und Kaonda) zusammen, die vorwiegend zu den Bantu gehören. Amtssprache ist Englisch. Am dichtesten ist der Kupfergürtel im Norden des Landes an der Grenze zu Shaba (Zaire) besiedelt. 47 % der Bewohner leben in Städten.

Natur: Sambia umfasst die zergliederte, 1000 bis 1400 m über dem Meeresspiegel gelegene Hochfläche der Lundaschwelle, die von bis nahe 2000 m hohen Inselbergen überragt wird. Es herrscht gemäßigtes tropisches Hochlandklima mit von Norden nach Süden abnehmenden Niederschlagsmengen (Regenzeit von Dezember bis April). Die Hochfläche wird vom Sambesi mit den Victoriafällen und seinen Nebenflüssen (besonders Kafue) entwässert. Vorherrschende Vegetationsformen sind laubabwerfende Wälder (etwa 49% der Oberfläche von Wald- und Buschland bestanden) und baumreiche Feucht-, im Süden trockene Dombuschsavanne. Die Großtierwelt wird in 18 Nationalparks (insgesamt 59420km2) geschützt. Reiche Bodenschätze, besonders Kupfer, Kobalt, Blei, Zink, Zinn, Cadmium und andere Nichteisenmetalle, Steinkohle, Uran.

Geschichte: Auf dem Gebiet des heutigen Sambia lebte eine der Frühformen des Menschen, der Broken-Hill-Mensch. In der Mitte des 18. Jahrhundert formierten sich die Barotse am oberen Sambesi zu einem Staatswesen, das im 19. Jahrhundert in Sozialstruktur und Verwaltung feudale Züge annahm. Agenten der britischen Südafrika-Gesellschaft gelang 1891 der Abschluss eines Schürf- und Handelsvertrages. Unter der Bezeichnung Nordrhodesien eignete sich die Gesellschaft danach das gesamte Gebiet des heutigen Sambia an. 1924 wurde Nordrhodesien der britischen Regierung unterstellt. In den 30er Jahren fanden erste Streiks der sich vor allem in den Kupferfördergebieten formierenden Arbeiterklasse statt. Der 1948 gegründete Afrikanische Nationalkongress Nordrhodesiens organisierte Protestaktionen gegen die Eingliederung Nordrhodesiens in die Föderation von Rhodesien und Njassaland (1953/63). Die im Oktober 1959 gegründete Vereinigte Nationale Unabhängigkeitspartei wurde zur stärksten politischen Kraft des Landes. Am 24. Oktober 1964 wurde Nordrhodesien unter dem Namen Sambia ein selbständiger Staat und ID.f Kaunda sein erster Präsident Unter Präsident Kaunda verfolgt Sambia einen Kurs auf die Festigung der politischen und Einengung der ökonomischen Unabhängigkeit. Als einer der «Frontstaaten» erweist Sambia den Völkern Namibias und Südafrikas Unterstützung im Kampf gegen Kolonialismus und Apartheid.