Salzburg

Salzburg: 1. österreichisches Bundesland beiderseits der Donau, im Norden an die CSSR, im Nordwesten an die BRD grenzend; 7155 km2, 450000 Einwohner; 63 Einwohner/km2; Hauptstadt Salzburg 2; umfasst überwiegend Hochgebirge (Salzburger Schieferalpen, Teile der Salzburger Kalkalpen, der Hohen und Niederen Tauern) mit dünner Besiedlung; außerdem die Tallandschaften Pongau, Pinzgau, Lungau, Tennengau, Flachgau mit dichter Besiedlung; wichtigste Flüsse sind Donau, Saalach, Salzach und obere Mur; bekannte Seen sind Wolfgang-, Waller- und Zeller See; Förderung von Wolframerz, Gips, Anhydrit; Aluminiumerzeugung (bei Lend), Textil-, Holz-, Zement-, Metallindustrie, Molkereien; Saline in Hallein; Wasserkraftwerke an der Salzach und deren Zuflüssen (Kaprun); Wald-, Almwirtschaft; ein Drittel der Landesfläche waldbedeckt; starker Fremdenverkehr (Gasteiner Tal).

2. Hauptstadt von Salzburg 1, an der Salzach, im Salzburger Becken; 139000 Einwohner; Strick-, Wirkwaren-, Konfektions-, elektronische, feinmechanische, Möbel- und chemische Industrie; Verkehrsknoten; Universität, Musikhochschule (Mozarteum); Landestheater, Museen, Max Reinhardt-Forschungs- und Gedenkstätte; Festspiele; starker Fremdenverkehr. zwischen Kapuziner-, Mönchs- und Nonnberg die Altstadt mit zahlreichen kunsthistorisch bedeutenden Bauten, vorwiegend dem Barock, oft italienische Prägung, angehörend; Zentrum am linken Ufer der Salzach ist der Residenz- und Domplatz: Dom (1614/28 von Salzburg Solari; erster italienisch-barocker Kirchenbau nördlich der Alpen), Residenzgebäude (Anfang 17. Jahrhundert; zum Teil reiche Ausstattung aus dem 18. Jahrhundert) und Neugebäude (1592/1602), Residenzbrunnen (17. Jahrhundert); Benediktinerabtei (mit romanisch-barocker Stiftskirche St. Peter), Franziskanerkirche (spätromanisch; spätgotischer Hallenchor von H. Stethaimer), Dreifaltigkeits-, Kollegien- und Ursulinerinnenkirche (alle 3 von J. B. Fischer von Erlach), Rathaus (15./18. Jahrhundert), ehemaliger Hofmarstall (zum Festspielhaus umgebaut), Mozarts Geburtshaus (Museum) und andere Bürgerhäuser; im Südosten der Altstadt Stift Nonnberg mit romanisch-gotischer Klosterkirche (romanische Wandmalerei) und Feste Hohensalzburg (vorwiegend spätgotische Georgskirche; Burgmuseum); rechts der Salzach Schloss Mirabell (von J. L. von Hildebrandt 1721/27 neugestaltet; Treppenhaus); südlich von Salzburg die Schlösser Leopoldskron (Umbau 1736), Hellbrunn (1613/19) und Klosheim (1700/09 von Fischer von Erlach). Kelt., später römische Siedlung (Juvavum); 739 Sitz eines Bischofs, 798 eines Erzbischofs; der um die Stadt Salzburg entstandene geistliche Territorialstaat (Erzbistum Salzburg) wurde 1803 säkularisiert, das Gebiet kam an die Habsburger, 1810/15 bayerisch, seitdem österreichisch.

Salzburger Kalkalpen: Teil der Nördlichen Kalkalpen, fast vollständig in Österreich; umfasst Berchtesgadener Alpen, Loferer und Leoganger Steinberge, Steinernes Meer (mit der Plateauvergletscherung der Übergossenen Alm), Hochkönig, Hagen-, Tennengebirge, Dachstein (bis 2 995 m; Karsterscheinungen: Höhlen, Karstquellen), Totes Gebirge; zwischen Hagen- und Tennengebirge die über 1000 m tief eingeschnittene Schlucht der Salzach.