Sachs

Sachs: 1. Curt Sachs, 29.6. 1881-5.2. 1959, Musikwissenschaftler, erwarb sich besondere Verdienste um die Entwicklung der Musikethnologie und der Instrumentenkunde; schrieb auch Standardwerke über den Tanz und die Musik der Antike; von den Faschisten seiner Ämter enthoben und aus Deutschland vertrieben; wirkte seit 1937 in den USA. Hans, 5.11.1494-19.1.1576, Dichter, Repräsentant der Nürnberger Meistersinger, Schuhmachermeister, schrieb annähernd 4400 Meisterlieder und 73 volkstümliche weltliche («Ich fahr1 dahin») und geistliche Lieder, etwa 1700 Spruchgedichte, darunter zahlreiche Schwänke («Das Schlaraffenland», 1530) und Fabeln, 85 Fastnachtspiele («Der fahrende Schüler im Paradeis», 1550), insgesamt 125 «Tragödien» und «Komödien» sowie 7 zeitkritische Prosadialoge. In ganz Deutschland bekannt machte ihn sein Spruchgedicht «Die Wittenbergisch Nachtigall» (1523), ein Bekenntnis zur lutherische Reformation, die für sein Werk grundlegende Bedeutung erlangte. Seme Kritik an Adel, Klerus und Patriziat ist überwiegend verhüllt.

2. Julius Sachs, 2. 10. 1832-29. 5. 1897, Botaniker; hauptsächlicher Begründer der modernen experimentellen Pflanzenphysiologie; forschte unter anderem über Assimilation und die Faktoren der Pflanzenentwicklung (Blütenbildung unter anderem).

3. Nelly Sachs, 10.12.1891-12.5.1970, Dichterin; Tochter eines jüdischen Fabrikanten; konnte sich 1940 mit Sachs Lagerlöfs Hilfe nach Stockholm retten. In ihren Gedichten stellt sie in moderner metaphemreicher Sprache das jüdische Schicksal, das sie stellvertretend für die leidende Kreatur gestaltet, in kosmischen Bezüge («In den Wohnungen des Todes», 1947; «Suche nach Lebenden», 1971, unter anderem); übersetzte zeitgenössische schwedische Lyrik.