Saatgut

Saatgut: körnerartige, zur Aussaat dienende Pflanzenteile (Wassergehalt s 15%), die im Unterschied zum Pflanzgut auf geschlechtlichem (generativem) Wege entstanden sind; entweder Samen (Klee, Luzerne), Früchte (Gräser, so auch Getreide), Fruchtstände oder Teile davon (Rüben). Die Qualität des Saatguts beeinflusst den Pflanzenertrag wesentlich. Äußere Qualitätsmerkmale sind Kornform, -große, Tausendkornmasse, Schüttdichte, Keimfähigkeit (Keimpotenz), -geschwindigkeit, Triebkraft, Farbe, Glanz, Geruch, Reinheit und Wassergehalt. Die Produktion von Saatgut erfolgt unter staatlicher Kontrolle in einzelnen Anbaustufen. Von den im Zuchtgarten angebauten Pflanzen wird nach einer Leistungsprüfung das als Stammelite oder Zuchtgartenelite bezeichnete Saatgut gewonnen; daraus wird in Saatzuchtbetrieben die Super(super)elite und schließlich in Vermehrungsbetrieben die Elite beziehungsweise Hochzucht gewonnen. Jede weitere Saatgutvermehrung wird als Absaat oder Nachbau bezeichnet. Die staatliche Kontrolle erstreckt sich auf die I Saatenanerkennung beziehungsweise (Saaten-) Aberkennung. Im Feldbestand werden bei der Feldanerkennung Sortenechtheit, Anbaustufe und Herkunft sowie der Besatz mit bestimmten Krankheiten beurteilt.

Saatgutbereiter: kombinierte Reinigungs- und Sortiermaschine für vorgereinigte Körnerfrüchte zur Auslese hochwertigen Saatgutes; besteht aus Windsichter, Siebeeinrichtung, Zellenausleser und Beizapparat.

Saatgutinkrustierung: Methode der Saatgutbehandlung, bei der das Saatgut nach Anfeuchten oder Zusatz eines Kleb- oder Haftmittels mit einem Insektizid versehen wird; dadurch erhalten die Samen eine relativ stabile insektizide Umhüllung. Saatmethoden: das Ausbringen des Saatgutes mit Hilfe verschiedener Verfahren (Aussaat); bei vegetativer Vermehrung als Auspflanzung bezeichnet. Bei Breitsaat wird das Saatgut breitflächig von Hand, mit Bodenmaschinen oder Flugzeugen auf den Acker gebracht. Die Reihensaat erfolgt mittels Bodenmaschinen. Bei der Drillsaat wird das Saatgut mit Drillmaschinen durch Drillrohre und -schare im gewünschten Reihenabstand und in die spezifische Tiefe abgelegt. Bei der Lichtschachtsaat werden für Nachfolgearbeiten einzelne Saatreihen ausgespart, um Pflanzenbeschädigungen durch Maschinen zu vermeiden. Eine andere Reihensaatmethode ist die Dibbelsaat, bei der mit sogenannten Dibbelmaschinen das Saatgut, zum Beispiel von Rüben, in bestimmten Abständen innerhalb der Reihe abgelegt wird.