Rundfunk

Rundfunk: ungerichtete drahtlose Übertragung von Sprache und Musik (Hörrundfunk) oder Bild, Sprache und Musik (Fernsehrundfunk; Fernsehen 1) mittels elektromagnetischen Wellen für einen großen, mit entsprechenden Empfangsgeräten ausgestatteten Teilnehmerkreis. Die elektrischen Signale der Sprach-, Musik- oder Bildinformation werden aus dem Studio über Kabel- oder beziehungsweise und Richtfunkverbindungen dem Sender zugeführt, hier einer Trägerschwingung aufmoduliert (1 Modulation 1) und über die Antenne abgestrahlt. Für Hörrundfunkübertragung mit Lang-, Mittel- und Kurzwellen (Rundfunkwellen) sowie Fernsehbildübertragung verwendet man Amplitudenmodulation, für UKW- und Fernsehtonübertragung Frequenzmodulation. Die Senderleistungen liegen zwischen 10 kW (UKW) und 500 kW (Langwelle). Im Rundfunk- und Fernsehempfänger werden die aufmodulierten Signale nach Umsetzung, Verstärkung und Demodulation wieder hör- und sichtbar gemacht. Beim Stereorundfunk wird der UKW-Trägerschwingung ein Signal aufmoduliert, das sich aus den links- und rechtsseitigen Schallinformationen der Studiomikrophone zusammensetzt (siehe auch Pilottonverfahren, Stereophonie) und im Rundfunkempfänger sowohl eine stereophone als auch eine monophone Wiedergabe ermöglicht (siehe auch Kompatibilität 3). Die Aufnahme von Hörrundfunk- und Fernsehsendungen erfolgt in speziellen Studios (siehe auch Fernsehstudio), in Kultur- und Sportstätten unter anderem. Die meisten Sendungen werden nicht unmittelbar übertragen, sondern vorher aufgezeichnet (siehe auch Fernsehaufzeichnung). Der Rundfunk entwickelte sich bald nach seinem Entstehen zu einem universellen Publikationsmittel; bereits Ende der 70er Jahre gab die UNESCO die Zahl der erteilten Rundfunklizenzen in der Welt mit mehr als 1 Md. an. Der Rundfunk der sozialistischen Staaten ist ein wichtiges Instrument der Friedenspolitik und Völkerverständigung; imperialistische Staaten nutzen ihn vor allem zur ideologischen Diversion, zur Manipulation und zur Unterstützung der imperialistischen Außenpolitik. Den größten Anteil an den Programmen des Hörrundfunks hat die Musik aller Genies (60 bis 70%). Neben journalistischen Formen, die im Rundfunk ihre spezifischen Anwendung finden (Nachricht, Kommentar, Interview, Dokumentation, Reportage, Rezension) entwickelte der Rundfunk eigene künstlerische Formen (Hörspiel, Hörfolge, Hörbild, Feature, Funkerzählung).

Rundfunkempfänger: Gerät zum Empfang und zur Wiedergabe von Hörfunkfunksendungen (siehe auch Rundfunk). Im allgemeinen verbreiteten Überlagerungsempfänger (Superhet(erodyn), Super) werden die von der Antenne aufgenommenen modulierten hochfrequenten Schwingungen verstärkt und mit einem im Rundfunkempfänger erzeugten Hilfssignal überlagert (gemischt); das dabei entstehende Zwischenfrequenzsignal wird weiter verstärkt, demoduliert und im Lautsprecher hörbar gemacht. Im Stereo-Rundfunkempfänger (siehe auch Kompatibilität 3, Stereophonie) wird die dem Träger zusätzlich aufmodulierte stereophone Information im Dekoder zurückgewonnen. Beim Pilottonverfahren werden dabei Summen- und Differenzsignal der links- und rechtsseitigen Schallinformationen der Studiomikrophone sowohl addiert als auch subtrahiert; mit den so gebildeten Links- und Rechtssignalen werden 2 räumlich getrennte Lautsprecher vom sogenannt Steuergerät gespeist. Rundfunkempfänger werden als Heimgeräte (Betrieb am Netz) oder als tragbare Rundfunkempfänger (Batteriebetrieb; Reiseempfänger, Taschenempfänger) hergestellt. Moderne Rundfunkempfänger weisen einen hohen Bedienungskomfort auf (Abstimmanzeige, Druck- und beziehungsweise oder Sensortasten, automatische Scharfabstimmung, programmierbare Senderwahl, automatische Mono-/Stereoumschaltung, Plattenspieler-, Magnettongerät-, Stereokopfhöreranschluss unter anderem).

Rundfunkwellen: für Rundfunk verwendete elektromagnetische Wellen. Man unterscheidet nach Frequenz beziehungsweise Wellenlänge Langwellen (148,5 bis 283,5 kHz beziehungsweise 2020,2 bis 1058,2 m), Mittelwellen (526,5 bis 1606,5 kHz beziehungsweise 569,8 bis 186,7 m), Kurzwellen (3,2 bis 26,1 kHz beziehungsweise 93,8 bis 11,5 m), Fernsehen Band I, VHF (47 bis 68 MHz beziehungsweise 6,38 bis 4,41 m; Kanäle 1 bis 4), Ultrakurzwellen, UKW, VHF, Band II (87,5 bis 108 MHz beziehungsweise 3,43 bis 2,78 m), Fernsehen Band III, VHF (174 bis 230 MHz beziehungsweise 1,72 bis 1,30 m; Kanäle 5 bis 11), Fernsehen Band IV/V, UHF (470 bis 790 MHz beziehungsweise 0,638 bis 0,38 m; Kanäle 21 bis 39).