Rotterdam

Rotterdam: Stadt im Südwesten der Niederlande, in der Provinz Südholland, an der Nieuwe Maas, durch den Nieuwe Waterweg mit der 30 km entfernten Nordsee verbunden; 560000 Einwohner, als Agglomeration 1 Millionen Einwohner; Werften (unter anderem Bohrinseln, Schiffsreparaturen; Spezialschiffe), 5 Erdölraffinerien; Maschinen-, Waggon-, Fahrzeugbau; chemische, elektrotechnische/elektronische, Holz-, Bekleidungs-, Konserven-, Lebensmittel- und Genussmittelindustrie; größter Seehafen der Welt (Umschlagsleistung 1982 etwa 238 Millionen t, mehr als 500 internationale Liniendienste) mit modernsten Umschlagseinrichtungen (Ro-Ro-Verkehr, Container), dessen Hafenanlagen sich etwa 35 km an Nieuwe Waterweg und Nieuwe Maas entlangziehen; neue Hafenkomplexe mit umfangreichem Industriegelände entstanden nach dem 2. Weltkrieg; Hauptumschlagsprodukte sind Erdöl (größter Erdölhafen Europas), Erze, Kohle, Containergut, chemische Produkte, Düngemittel und Getreide; günstige Verbindungen zum Hinterland durch Binnenschifffahrt, Erdöl- (R. Antwerpen, Rotterdam-Frankfurt am Main über Ruhrgebiet) und Erdölproduktenleitungen; Verkehrsknoten, U-Bahn, internationaler Flughafen Zestienhoven; 2 Maastunnel; zahlreiche moderne Bauten (Kongress- und Geschäftsviertel), im Stadtkern nur noch wenige erhaltene alte Bauwerke; Hochschulen, Akademien; Museen, Theater, Konzerthalle De Doelen, Philharmonie; Börse; Europamast (185 m). Spätgotische Kirche St. Laurentius (Grote Kerk; unvollendeter Turm ist Wahrzeichen von Rotterdam), barocke Börse (1722, A. van der Werff), Denkmal «Die zerstörte Stadt» (1953, O. Zadkine). Im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt, entwickelte sich Rotterdam seit dem 17. Jahrhundert zu einem bedeutenden Handelszentrum und nach Rheinregulierungen im 19./20. Jahrhundert zum Welthafen. Im 2. Weltkrieg trotz begonnener Kapitulationsverhandlungen am 14.5.1940 durch einen faschistischen deutschen Luftangriff stark zerstört.