Rio Grande

Rio Grande: 1. Rio Grande, in Mexiko Rio Bravo del Norte: Fluss im Südwesten Nordamerikas; 3033 km, davon 520 km schiffbar; entspringt im San-Juan-Gebirge (Felsengebirge) in Colorado (USA), bildet im Mittel- und Unterlauf über 2000 km die Grenze zwischen Mexiko und den USA, mündet mit einem Delta bei Brownsville in den Golf von Mexiko; stark schwankende Wasserführung, zur Bewässerung aufgestaut (Falcón (390 km2), Amistad (341 km2)).

2. Rio Grande: linker Quellfluss des Paraná (Brasilien); 1450 km, davon nur 200 km schiffbar; entspringt im Südosten des Brasilianischen Berglandes, ist reich an Stromschnellen und Wasserfällen und mündet oberhalb von Rubinéia; an mehreren Stellen vorrangig zur Energiegewinnung aufgestaut; größte Stauseen: Fumas (1350 km2, 20,9 Md. m3) und Peixoto (4Md m3).

3. Rio Grande: Stadt im Bundesstaat Rio Grande do Sul (Brasilien), am Ausgang der Lagoa dos Patos in den Atlantischen Ozean; 120000 Einwohner; Erdölraffinerie, Lebensmittel-, Metall-, chemische Industrie, Schiffbau; wichtigster Hafen im Süden Brasiliens, Fischerei-, Flughafen; Universität.

Rio Grande do Norte: («Großer Fluss des Nordens») Bundesstaat im Nordosten Brasiliens; 53015 km2, 2,1 Millionen Einwohner; 40 Einwohner/km2; Hauptstadt Natal Rio Grande do Norte steigt von der mit Mangroven gesäumten atlantischen Küste, die von Strandseen begleitet wird, allmählich zum Brasilian. Bergland an, das hier bei heißem, trockenem Klima mit der typischen Caatinga-Vegetation bedeckt ist und als Teil des von Dürren heimgesuchten «Sertao» nur örtlich intensiv genutzt wird. An der Küste und in den Tälern werden, zum Teil in Bewässerungsfeldbau, Mais, Zuckerrohr, Baumwolle, Sisal produziert; im Innern extensive Viehzucht; Abbau von Gips, Marmor, Glimmer, Wolfram; Meersalzgewinnung; wenig entwickelte Industrie.

Rio Grande do Sul: («Großer Fluss des Südens») südlichster Bundesstaat Brasiliens; 282184 km2, 8,4 Millionen Einwohner; 30 Einwohner/km2; Hauptstadt Porto Alegre. Reicht von der mit großen Strandseen durchsetzten Küste des Atlantischen Ozeans über die steile Randstufe des angrenzenden Südteiles des Brasilianischen Berglandes (Serra Geral) und des Binnentafellandes bis zum Rio Uruguay; bei subtropischen Klima an der Ostabdachung des Berglandes subtropische immergrüner Regenwald, der aber bereits stark gelichtet ist; landeinwärts, in den höher gelegenen Gebieten, für die Holzwirtschaft wichtige Araukarien Bestände. Intensive Landwirtschaft mit Anbau von Reis, Weizen, Maniok, Sojabohnen, Zuckerrohr unter anderem; bedeutende Viehzucht. Zweitwichtigstes Kohle- und Kupferabbaugebiet; vielseitige Industrie, die nach ihrem Produktionswert in Brasilien an vorderer Stelle steht.