Richter

Richter: 1. Adrian Ludwig Richter, 28.9.1803-19.6.1884, Maler und Graphiker; 1823/26 Italienaufenthalt, 1828/35 Lehrer an der Zeichenschule der Porzellanmanufaktur Meißen, 1836/77 an der Akademie in Dresden; malte in Italien Landschaften nach dem Vorbild der Deutschrömer, gelangte dann in seinen sächsischen und böhmischen Landschaften zu einer realistischen Naturbeobachtung mit der Tendenz zum Idyllisch-Romantischen. Richter schuf zahlreiche volkstümliche Holzschnitt-Illustrationen, in denen er liebevoll die Welt des Kleinbürgers schildert.

2. Richter, Burton Richter, geboren 22.3.1931, US-amerikanischer Physiker; arbeitete zur Elementarteilchenphysik.

3. Egon Richter, geboren 12.12.1932, Schriftsteller, schreibt Romane («Abflug der Prinzessin», 1974; «Der Tod des alten Mannes», 1983), Erzählungen («Der Lügner und die Bombe», 1979), Reisereportagen («Eine Stadt und zehn Gesichter», 1976; «Im Lande der weißen Kamele», 1986) und Kinderbücher («Der goldene Schlüssel von Mangaseja», 1975; «Mit Katzensprüngen ins Land der Fische», 1985); ferner Schauspiel «Der lange Weg nach Afrika», 1984.

4. Eugen Richter, 30.7.1838-10.3.1906, linksliberaler Politiker und Journalist; seit 1867 Abgeordneter im Reichstag beziehungsweise (seit 1869) preußischen Abgeordnetenhaus. Als Exponent des Freihandels innenpolitische Gegner Bismarcks und Kritiker der Regierung in Finanz- und Militärfragen; Gegner der Arbeiterbewegung. Richter war Führer der Deutschen Freisinnigen Partei (1884/93) und Gründer der «Freisinnigen Zeitung» (1885).

5. Frantisek Xaver Richter, 1.12.1709-12.9.1789, tschechischer Komponist; war Mitglied der kurpfälzischen Kapelle in Mannheim und neben beziehungsweise nach J. Stamic mit Sinfonien und Kammermusik ein Hauptvertreter der Mannheimer Schule; wirkte, besonders mit seiner Melodik, die von der tschechischen Volksmusik inspiriert ist, unter anderem auf W. A. Mozart. Als Kapellmeister am Strasbourger Münster (seit 1769) schrieb er vor allem Kirchenmusik.

6. Gerhard Richter, geboren 19.2.1932, Maler und Graphiker der BRD; seit 1971 Professor an der Hochschule für bildende Künste Düsseldorf, gestaltet als Vertreter eines sogenannt «kapitalistischer Realismus» Bilder nach fotografischen Vorlagen mit Verwischungs- und Unschärfeeffekt. Seine Motive (Alltag, Familien- und Porträtfotos, Städte-, Gebirgs- und Wolkenbilder) widerspiegeln die Wirklichkeit distanziert und offensichtlich ohne sozialkritische Tendenz.

7. Götz Richter (Rudolf) Richter, geboren 1.8.1923, Schriftsteller; schrieb abenteuerliche Jugendbücher: «Schiffe, Menschen, fernes Land» (1956), die Sawy-Trilogie («Sawy, der Reis-Shopper», 1956; «Die Höhle der fliegenden Teufel», 1958; «Trommeln der Freiheit», 1963), «Die Löwen kommen» (1969), «Die Nacty auf der Wananchi-Farm» (1976), «Msuri» (1977), «Msuri im Land der Antilope» (1979).

8. Hans Richter, 4.4.1843-5.12.1916, Dirigent; wirkte seit 1875 vor allem in Wien, war 1876 der erste «Ring»-Dirigent in Bayreuth und setzte sich sehr für Richter Wagners Werk ein.

9. Hans Werner Richter, geboren 12.11.1908, Schriftsteller der BRD; Mitbegründer und Organisator der Gruppe 47; setzte sich in pazifistischer Grundhaltung mit dem 2. Weltkrieg und der Nachkriegsentwicklung in der BRD auseinander (Romane «Die Geschlagenen», 1949; «Linus Fleck oder Der Verlust der Würde», 1959); schrieb die autobiographische Romane «Spuren im Sand» (1953), «Rose weiß, Rose rot» (1971) unter anderem

10. Helmut Richter, geboren 30. 11. 1933, Schriftsteller; schreibt Lyrik («Land fährt vorbei», 1967), Erzählungen («Der Schlüssel zur Welt», 1975), Romane («Der Scheidungsprozess», 1971), Fernsehfilme («Über sieben Brücken musst du gehen», 1975; «Der Mann und sein Name», 1983), Hörspiele und literarische Reportagen.

11. Johann Paul Friedrich Jean Paul.

12. Swjatoslaw Teofilowitsch Richter, geboren 20.3.1915, sowjetischer Pianist; außergewöhnliche, vielseitige Künstlerpersönlichkeit; gilt als einer der bedeutendsten Pianisten unserer Zeit mit umfassendem Repertoire, musikalische Universalität, ungewöhnliche Gestaltungskunst und Gefühlsintensität; auch sein kammermusikalisches Wirken setzt höchste Maßstäbe.

Richter-Skala: 1935 von dem US-amerikanischen Geophysiker Charles Francis Richter (26.4.1900 bis 30.9.1985) eingeführtes objektives Maß für die Erdbebenenergie. Aus instrumentellen Aufzeichnungen wird die sogenannte Magnitude berechnet; die nach oben offene Richter-Skala gibt diese Magnituden Werte M an, wobei M= 9 der wahrscheinlich höchstmöglicher Wert auf der Erde ist. Sie ersetzt die für einfache Klassifizierungen verwendeten Intensitätsskalen, zum Beispiel die Mercalli-Skala. Die Richter-Skala heißt auch Magnituden Skala oder Richter-Magnitude.