Reuter

Reuter: Gerüst zur Trocknung von Grünpflanzen. Je nach Ausführung unterscheidet man Dreibock-Reuter, Heinze (Henze, Hiefel), Schrägwand-Reuter, Schweden-Reuter, Rollen-Reuter, Groß-Reuter und Schnurren-Reuter sowie Heuhütte.

Reuter: 1. Christian Reuter, 1665 (9.10. getauft)-um 1712, Schriftsteller; schrieb satirische Komödien, in denen er kleinbürgerliche wie aristokratischen Denk- und Lebensweisen vom antifeudal-bürgerlichen Standpunkt kritisierte («L’Honnête Femme oder Die ehrliche Frau zu Plißine», 1695). Mit der humoristischen Lügen-, Reise- und Abenteuergeschichte «Schelmuffskys wahrhaftige, kuriose und sehr gefährliche Reisebeschreibung zu Wasser und Lande» (1696, umgearbeitete Fassung in 2 Teilen 1696/97) schuf Reuter den ersten bürgerlichen deutschen Schelmenroman.

2. Fritz Reuter, 7.11.1810-12.7.1874, niederdeutscher Schriftsteller. Wegen Teilnahme an der Burschenschaft zum Tode verurteilt, dann zu 30jähriger Festungshaft begnadigt (7 Jahre in Haft), trat Reuter erst nach schweren Entwicklungsjahren als Erzähler hervor; unter anderem in «Kein Hüsung» (1857) schuf er ein die feudalen Verhältnisse seiner mecklenburgischen Heimat scharf anklagendes Zeitbild; «Ut mine Festungstid» (1862) und «Ut mine Stromtid» (1862/64) sind kritisch-humorvolle romanhafte Erinnerungen; ferner gereimte schwankhafte Erzählungen «Läuschen im Rimels» (1853).

3. Rolf Reuter, geboren 7.10.1926, Dirigent; Professor an den Musikhochschulen Leipzig, Weimar und Berlin; wirkte in Meiningen, 1961/79 an den Leipziger Städt. Bühnen (1963 GMD), 1979/80 als Chefdirigent der Weimar. Staatskapelle; ist seit 1981 Chefdirigent der Kom. Oper Berlin. Als Konzertdirigent und Wagner-Interpret ist Reuter auch im Ausland geschätzt.