Resonanz

Resonanz: 1. Physik: Mitschwingen eines Systems bei Anregung durch eine Schwingung; tritt ein bei der Resonanzfrequenz. Diese stimmt bei kleiner Dämpfung fast mit der Eigenfrequenz (Eigenschwingung) überein, mit der das System nach einer stoßartigen Anregung gedämpft ausschwingt. Die Amplitude der angeregten Schwingung kann die der anregenden bei Resonanz weit übertreffen, sie hängt von der Dämpfung des Systems sowie von der Differenz zwischen Anregungs- und Eigenfrequenz ab. Die Resonanzkurve stellt diese Abhängigkeit dar. Resonanzerscheinungen dienen zur Tonverstärkung und Klangveredlung bei Saiteninstrumenten durch Resonanzböden und zum Abstimmen von Rundfunk- und Fernsehempfängern durch Verändern der Eigenfrequenz eines elektrischen Schwingkreises. Während klassische Resonatoren auch außerhalb der Resonanz Energie vom Erreger aufnehmen (maximal bei der Resonanzfrequenz), findet in quantenmechanischen Systemen außerhalb der Resonanz keine Energieaufnahme statt, wenn nicht eine Verbreiterung der Resonanz durch Wechselwirkung des resonierenden Teils des Systems mit den übrigen Freiheitsgraden vorliegt. Die Resonanzfrequenzen klassische Resonatoren werden durch die entsprechenden mechanischen oder elektrischen Bauelemente bestimmt, die von quantenmechanischen Systemen sind die Übergangsfrequenzen zwischen den Energieniveaus. Siehe auch Resonanzabsorption. zwischen den Umläufen zweier Himmelskörper um einen dritten besteht Resonanz, wenn sich die Umlaufzeiten wie kleine ganze Zahlen verhalten. Auch zwischen der Rotation und der Bahnbewegung eines Himmelskörpers kann Resonanz vorliegen, insbesondere verhält sich bei gebundener Rotation die Rotationsdauer zur Umlaufzeit wie 1:1.

2. übertragen Widerhall; Anklang, Verständnis.

Resonanzabsorption: Absorption von elektromagnetischer Strahlung bestimmter Frequenz durch Anregung eines atomaren Systems, das Strahlung ebendieser Frequenz auch emittieren kann. Auf Resonanzabsorption beruht der Mößbauer-Effekt. Siehe auch Absorption 3, Resonanz 1, Spektrum.

Resonanzstrahlung, Resonanzfluoreszenz-. Emission elektromagnetische Strahlung durch Atome, Moleküle oder Festkörper (zum Beispiel beim Laser), aber auch Atomkerne (zum Beispiel beim Mößbauer-Effekt) nach einer Anregung durch Strahlung dieser Frequenz. Siehe auch induzierte Emission.

Resonanzteilchen: Elementarteilchen, das sich als realer Zwischenzustand bei Streuprozessen anderer Elementarteilchen mit den entsprechenden Quantenzahlen als Resonanz des Wirkungsquerschnitts bemerkbar macht und im Allgemeinen sehr schnell (etwa 10s) zerfällt.

Resonanzverfahren: Anwendung der Ultraschallprüfung für Wanddickenmessung. Bei senkrechter Einschaltung und paralleler Gegenfläche kann durch Ändern der Frequenz erreicht werden, dass sich eine stehende Welle mit Resonanzerscheinung bildet. Unter Berücksichtigung der werkstoffabhängigen Schallgeschwindigkeit kann die Frequenzskale direkt in mm Wanddicke geeicht werden.

Resonator: mechanisches oder elektrisches schwingungsfähiges System, das unter äußerer Anregung nur bei der sogenannten Resonanzfrequenz mit maximaler Amplitude schwingt; Schwingungen anderer Frequenz werden demgegenüber unterdrückt. Siehe auch Laser.