Reproduktion

Reproduktion:

1. politische Ökonomie: die ständige Erneuerung und kontinuierliche Wiederholung des Produktionsprozesses; schließt die Reproduktion des gesellschaftlichen Produkts, der Produktivkräfte und der bestehenden Produktionsverhältnisse ein. Einfache Reproduktion ist Wiederholung des Produktionsprozesses in unveränderter Größenordnung; die produzierten Erzeugnisse ersetzen die verbrauchten Produktions- und Konsumtionsmittel. Erweiterte Reproduktion ist Wiederholung des Produktionsprozesses auf einer jeweils höheren Stufe; es wachsen die eingesetzte Produktivkraft und die Menge der erzeugten Produkte; sie ist Grundlage jeder gesellschaftlichen Weiterentwicklung. Extensiv erweiterte Reproduktion ist Ausdehnung des Produktionsfeldes durch Einsatz von zusätzlichen Produktionsmitteln und Arbeitskräften auf gleichbleibendem wissenschaftlich-technischem beziehungsweise Qualifikationsniveau. Intensiv erweiterte Reproduktion bedeutet wirksameren Einsatz der Produktionsmittel und Arbeitskräfte, Steigerung der Effektivität der Produktion durch Modernisierung des Produktionsapparates bei relativer Einsparung von Arbeitskräften und deren Qualifizierung, Verringerung des Aufwandes an lebendiger und vergegenständlichter Arbeit pro Erzeugniseinheit. In Abhängigkeit vom ökonomischen Niveau der Wirtschaft kennzeichnen extensiv und intensiv erweiterte Reproduktionen die ökonomische Entwicklung, wobei jeweils eine Seite dominiert. Heute hat sich in den industriell entwickelten Ländern die vorwiegend intensiv erweiterte Reproduktion durchgesetzt.

2. Polygraphie: Wiedergabe und Vervielfältigung flächiger Vorlagen mittels fotografischer, drucktechnischer oder manueller Verfahren; auch das Produkt selbst

3. Psychologie: Wiedergabe eines spontan oder beabsichtigt eingeprägten Lernmaterials; aus dem Verhältnis von eingeprägten Gedächtnisinhalten zur Möglichkeit ihrer Reproduktion ergibt sich die Leistung des Gedächtnisses.

Reproduktionsfotografie, Kurzwort Reprofotografie: Verfahren zur Herstellung fotografischer Negative und Positive nach flächigen Vorlagen mittels Reproduktionskamera zwecks Wiedergabe und Vervielfältigung der Vorlagen in einem Druckverfahren.

Reproduktionskamera, Kurzwort Reprokamera, Reprogerät: großformatige Spezialkamera mit langbrennweitigen, verzeichnungsfrei arbeitenden Objektiven geringer Lichtstärke zur Herstellung von Strich-, Halbton- und Rasteraufnahmen nach flächigen Vorlagen. Die Reproduktionskamera besteht aus der eigentlichen Kamera mit Kameragehäuse und durch den Balgen verbundener Standarte (vorderer Kamerakasten), die auf dem Kameralaufboden gegeneinander verschoben werden können, Stativ und Originalhalter. Nach der Lage der optischen Achse unterscheidet man Horizontal- und Vertikalkamera. Die Brückenkamera ist eine wegen besserer Bedienbarkeit an Laufschienen an der Decke aufgehängte Horizontalkamera; Zweiraumkameras werden Reproduktionskamera genannt, deren Kamerarückteil (mit Mattscheibe) sich in der Dunkelkammer befindet (Horizontal- oder Vertikalbauweise).

Reproduktionstechnik, Kurzwort Reprotechnik: Sammelbegriff für alle fotografische, fotochemische, elektromechanische und optoelektronische Druckformherstellungsverfahren.

Reprographie: Sammelbegriff für die unterschiedlichsten Vervielfältigungsverfahren (Bürotechnik, Dokumentenvervielfältigung).