Raffination

Raffination: Entfernung unerwünschter Bestandteile aus Naturstoffen oder technischen Produkten. In der chemischen Industrie entfernt man zum Beispiel bei der Erdölraffination aus rohen Destillaten Schwefel-, Stickstoff- und Sauerstoffverbindungen, die bei der Verarbeitung (Katalysatorgifte), Verbrennung (Umweltbelastung durch Schwefeldioxid und Stickoxide) oder Lagerung (Alterung, Instabilität, Korrosivität) stören. Durch chemische Raffination des Erdöls werden basische Verbindungen zum Beispiel durch Schwefelsäurewäsche in ölunlösliche Stoffe umgewandelt und damit abtrennbar gemacht; andere Verbindungen bilden dabei Harze, die durch Behandlung mit Aktivkohle oder Bleicherde entfernt werden. Bei der Hydroraffination werden die Rohprodukte bei 280 bis 350 °C und 25 MPa an Wolframsulfid-Nickelsulfid-Kontakten hydriert; hierbei werden Schwefel, Stickstoff und Sauerstoff als Schwefelwasserstoff, Ammoniak beziehungsweise Wasser abgespalten. Im Hüttenwesen wird das Rohmetall durch physikalische, chemische oder elektrochemische Raffinationsverfahren gereinigt. Zur physikalischen Raffination gehören Seigern, intermetallische Fällung, Polen und destillative Raffination (Verflüchtigung einer oder mehrerer Verunreinigungen durch Verdampfung). Zur chemischen Raffination zählen selektive Oxydation (zum Beispiel Frischen), selektive Sulfidbildung (zum Beispiel Entschwefeln) und Scheiden (Trennen von edlen und unedlen Metallen durch Säuren). Die elektrochemische Raffination erfolgt durch Elektrolyse. In der Lebensmitteltechnik werden unerwünschte Begleitstoffe, die Geruch, Geschmack, Farbe und Haltbarkeit beeinträchtigen, entfernt, zum Beispiel bei der Fettraffination, Schleimstoffe, Farbstoffe, Säuren.

Raffinerie: im weiteren Sinne Veredlungsanlage, im eigentlichen Sinn Erdölraffinerie, das heißt Betriebsanlage zur primären Erdölverarbeitung und zur Raffination von Erdölprodukten. Moderne Raffinerie erzeugen gleichzeitig petrolchemische Grundstoffe.