Quecksilberverbindungen

Quecksilberverbindungen: Substanzen mit chemisch gebundenem Quecksilber. Quecksilber(I)-verbindungen enthalten das Ion Hg +, dessen Atome gemäß +Hg-Hg+ homöopolar miteinander verknüpft sind; in den Quecksilber(II)-verbindungen betätigt das Ion Hg2+ mit dem Anion oft erhebliche homöopolare Bindungsanteile, so dass der salzartige Charakter zurücktritt. Aus den Lösungen von Quecksilberverbindungen lässt sich das Metall durch unedlere Metalle (zum Beispiel Kupfer) abscheiden. Alle löslichen Quecksilberverbindungen sind außerordentlich giftig, da eine feste Bindung mit den Schwefelatomen der Eiweißstoffe eintritt. Quecksilber(I)-chlorid (Kalomel), Hg2Cl2, ein schwerlösliches, weißes, beim Erhitzen sublimierendes Pulver, ergibt mit Ammoniak feinstverteiltes und darum schwarzes, elementares Quecksilber (griechisch kalos melas = schönes Schwarz). Anwendung für Kalomelelektroden. Quecksilber(II)-chlorid (Sublimat) ist ein äußerst giftiges, wasserlösliche Desinfektionsmittel. Quecksilber(Il)-jodid ist ein intensiv rotes, oberhalb 129 °C gelbes Pulver; F257 °C; Kp 354 °C; es wirkt desinfizierend und löst sich in Kaliumjodidlösung zu farblosem Kalium-Tetrajodomerkurat(II), K2(HgI4), das in speziellen Elektrizitätszählern verwendet wird. Quecksilber(II)-oxid, HgO, ist ein kristallines, rotes (in feinerer Verteilung gelbes) Pulver, das bei über 300 °C in Quecksilber und Sauerstoff zerfällt Quecksilber(II)-suIfid existiert in einer roten (Cinnabarit oder Zinnober) und einer schwarzen Modifikation. Quecksilber(II)-fulminat Knallquecksilber.