Purismus

Purismus: 1. Bewegung in der Denkmalpflege, die versuchte, die Stilreinheit eines Kunstwerks wiederherzustellen. Dabei ist durch die Beseitigung späterer Veränderungen wertvolles Kunstgut zerstört worden (betraf besonders die Vernichtung barocker Innenausstattungen gotischer Kirchen im 19. Jahrhundert).

2. Richtung der spätbürgerlichen Kunst, die 1918 von dem Architekten Le Corbusier und dem Maler A. Ozenfant und in der Zeitschrift «L’Esprit Nouveau» propagiert wurde. Für die Malerei wurde die «geometrische Norm» zum Gesetz erhoben (deutlich bei F. Léger); in der Architektur das sogenannt «reine Bauen», das heißt eine der technischen Entwicklung entsprechende Bauweise bei Anwendung einfacher geometrischer Formen und Verzicht auf dekorative Elemente.

3. Purismus, Sprachreinigung: (übertriebene) Ablehnung von Fremdwörtern, oft nationalistisch motiviert.

Puritaner: (englisch dat., «Reinerhalter») 1. Anhänger der seit etwa 1565 in England auftretenden kirchlichen-politischen Reformbewegung im Sinne Calvins; sie lehnten als politische Partei der aufstrebenden Bourgeoisie den feudalen Absolutismus, besonders das Staatskirchentum (Kirche von England), ab; bis zur bürgerlichen Revolution verfolgt (Auswanderung besonders nach Nordamerika pf Pilgerväter)), waren sie in der Revolution Kern der Königsgegner (Rundköpfe), spalteten sich aber in Presbyterianer (Grundbesitzer, reiche Kaufleute) und Independenten (Freeholder, mittlerer und kleiner Landadel, Mittelbourgeoisie). Ihre Moral (Einfachheit, Gewinnstreben) und ihr Verständnis der Prädestinationslehre (wirtschaftlicher Erfolg als Bestätigung ihrer Vorbestimmung zum Heil) waren in England und Nordamerika Rechtfertigung der kapitalistischen Entwicklung.

2. übertragen übertrieben sittenstrenge Menschen.