Punkt

Punkt: (lateinisch, «Stich»)

1. Geometrie: Gebilde der Dimension Null, wird zum Beispiel erklärt als Schnittgebilde zweier in einer Ebene liegender, nichtparalleler Geraden; oft Undefinierter Grundbegriff der Geometrie; auch Bezeichnung für die Elemente abstrakter Räume.

2. Musik: ein Punkt hinter einer Note oder Pause verlängert deren Zeitwert um die Hälfte.

3. Polygraphie: typographisches Maßsystem.

4. Sport: Wertungseinheit; zum Beispiel in Wettbewerben ohne Möglichkeit einer exakten Zeit-, Längen- oder Masseeinheitenermittlung; in Sportspielen bei Anwendung des Punktspielsystems; in Mehrkämpfen bei Umrechnung der Leistungen nach Tabellenwerten.

Punktalglas: (lateinisch + deutsch) menisken-förmiges Brillenglas, mit dem eine astigmatismus freie Abbildung für größere Blickwinkel erreicht wird.

Punktation: Niederschrift einzelner Punkte eines Vertrages, über die Einigung erzielt wurde, deren rechtliche Bindung jedoch erst nach Einigung über alle Punkte eintreten soll.

Punktbildfunktion: Abhängigkeit der Lichtintensität vom Ort im Bildraum bei der Abbildung eines Punktes; eine Gütefunktion für optische Systeme. Sie wird durch Beugung und Abbildungsfehler beeinflusst und dient der visuellen Prüfung optischer Systeme.

Punktefahren: Radsport - Rennen über eine festgelegte Distanz mit Zwischen- (Punkt-) Wertungen. Die Gesamtpunktzahl entscheidet; Rundengewinn geht über Punktgewinn. Olymp, (seit 1984) und Weltmeisterschaftsdisziplin (seit 1977).

Punktieren: 1. allgemein mit Punkten versehen; tüpfeln.

2. Bildhauerkunst: wichtige Punkte eines Modells auf den Stein- oder Holzblock übertragen, der bearbeitet werden soll; meist mit der sogenannten Punktiermaschine durchgeführt.

Punktion: Einstechen einer Hohlnadel in ein Blutgefäß, Gewebe oder einen Hohlraum zum Einbringen (Injektion, Instillation) von Arzneimitteln oder zur Entnahme von Untersuchungsmaterial. Siehe auch Biopsie.

Punktladung: Physik punktförmig gedachte Ladung, mit der anstelle von endlich ausgedehnten Raumladungen gerechnet werden kann, wenn ihre räumliche Ausdehnung klein gegenüber dem Abstand benachbarter Ladungen ist. Siehe auch Coulombsches Gesetz.

Punktschreiber: elektrisches Messgerät zur Registrierung eines Messwerts auf bewegtem Papier. Der Zeiger wird periodisch auf das Papier gedrückt und der Messwert (bei Mehrfarben-Punktschreiber bis zu 12 Messstellen) als Punktfolge festgehalten.

Punktsieg, Sieg nach Punkten: Boxen, Ringen von den Kampfrichtern (Punktrichtern) auf Grund einer größeren Anzahl gelungener Kampfhandlungen, größerer Aktivität unter anderem ausgesprochene Entscheidung, falls keine vorzeitige Entscheidung gemäß Wettkampfbestimmungen (beim Boxen Knockout oder RSC, beim Ringen Schultersieg) gefallen ist. Der Verlierer erleidet eine Punktniederlage.

Punktspiele: Sportspiele Austragungsmodus für Serien- (Meisterschafts-) Spiele; alle Mannschaften einer Leistungsklasse treten gewöhnlich in Hin- und Rückspiel gegeneinander an. In Tor-, Mal- und Korbspielen werden im Allgemeinen je Sieg 2 Plus-, je Unentschieden 1 Plus- und 1 Minus-, je Niederlage 2 Minuspunkte vergeben (in Basket- und Volleyball je Sieg 2 Pluspunkte, je Niederlage 1 Pluspunkt). Die Endplatzierung ergibt sich aus der Gesamtpunktzahl, bei Punktgleichheit entscheidet gewöhnlich das Tor- (Satz-, Spielpunkt-) Verhältnis.

Punktualismus: musikalischer Klangeindruck seriell organisierter Kompositionen, bei denen die nach Reihen festgelegten Einzeltöne auch ständig von Instrument zu Instrument wechseln. Hörbar (und im Notenbild sichtbar) werden dieserart scheinbar einzelne Ton-«Punkte» anstatt melodischer oder instrumentaler Linien.

Punktwertung: Bewertung sportlicher Leistungen nach Punkten beziehungsweise Umrechnung erzielter Leistungen nach vereinbarten Verhältnisskalen (Punkttabellen) in Punktwerte oder Noten.