Prisma

Prisma:

1. Geometrie: Zylinder, dessen Grundfläche ein Polygon ist. Die Mantelfläche besteht aus Parallelogrammen, im geraden Prisma aus Rechtecken.

2. Kristallographie: Kristallform mit 3 oder mehr Flächen, deren Kanten parallel verlaufen; man unterscheidet

a) 3-, 4-, 6-, 8- oder 12seitige Prismen, deren Flächen parallel liegen;

b) Prismen mit 4 Flächen parallel zur a-, b- oder c-Achse (rhombisches Kristallsystem);

c) ein Prisma, das aus 2 spiegelsymmetrischen Flächen mit parallelen Gegenflächen besteht, die zu keiner kristallographischen Achse parallel verlaufen.

3. Optik: Bauelement aus einem transparenten Stoff (im Allgemeinen Glas), das mindestens 2 nichtparallele brechende Flächen (Dispersionsprisma) oder brechende und reflektierende Flächen (Reflexionsprisma) hat. Beim Dispersionsprisma bilden die brechenden Flächen miteinander den brechenden Winkel y. Es zerlegt weißes Licht durch zweimalige Brechung in die Spektralfarben. Beim symmetrischen Strahlenverlauf liegt die Minimalablenkung die aus n sin = sin —-— folgt. Nach Messung von <5m und y kann die Brechzahl n des Prisma berechnet werden. Bei kleinem y spricht man von einem Keil, er hat die Ablenkung <5 = (n 1) y. Aus Prismen Kombinationen bestehen die Geradsichtprismen und die Prismen zur Ablenkung ohne Farbaufspaltung (zum Beispiel achromatischer Keil). Reflexionsprismen wirken wie Planspiegelkombinationen und planparallele Platten.

Prismatoid: (griechisch) Polyeder, dessen sämtliche Ecken in 2 parallelen Ebenen liegen; zum Beispiel kann die Grundfläche viereckig, die Deckfläche dreieckig sein.

Prismenfernrohr, Feldstecher: verkürztes Keplersches (Doppel-)Fernrohr, bei dem totalreflektierende Prismen ein höhen- und seitenrichtiges Bild erzeugen.

Prismenmethode: Kristallographie sehr genaue Methode zur Bestimmung der Lichtbrechung. Bei symmetrischem Lichtdurchgang durch ein Prisma erreicht der Ablenkungswinkel seinen geringsten Wert. Neben diesem Winkel muss noch der brechende Winkel des Prismas bestimmt werden.