Poznan

Poznan: 1. Wojewodschaft im mittleren Teil Polens; 8151km2, 1,28 Millionen Einwohner; 157 Einwohner/km2; Verwaltungszentrum Poznan 2. umfasst Teile der seenreichen Nizina Wielkopolska und wird von der Warta durchflossen; zu 20% bewaldet. Industrie Agrar-Gebiet; Maschinen- und Fahrzeugbau, Metallverarbeitung, elektrotechnischer, chemische, Leicht- und Nahrungsmittelindustrie; umfangreiche Landwirtschaft mit Ackerbau (Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben, Raps, Gemüse) und bedeutende Viehzucht (besonders Schweine).

2. Stadt, Verwaltungszentrum von Poznan 1, an der Warta; 570000 Einwohner; bedeutendes polnisches Wirtschafts- und Kulturzentrum; Werkzeug-, elektrotechnische/elektronische Industrie, Landmaschinen-, Diesellokomotiv- und Waggon-, Motorenbau, Metallverarbeitung (Kugellager, Gießerei), chemische und pharmazeutische, Konfektions-, Leder-, Lebensmittelindustrie; Verkehrsknoten, Fluss- und Flughafen; internationales Handelszentrum (P.er Messe); Universität, mehrere Akademien und Hochschulen; Theater, Staatliche Philharmonie, berühmte Chöre (unter anderem Poznaner Knaben- und Männerchor), Museen; Festival polnischer Musik (P.er Frühling); botanischer und zoologischer Garten. Gotischer Dom St. Peter und Paul (jetziger Bau 1346/1428, mit Grabmälern unter anderem aus der Vischer-Werkstatt), weitere spätgotischen Kirchen, barocke Dominikanerkirche (ursprünglich spätgotisch) und Jesuitenkirche, bedeutendes Rathaus der Spätrenaissance (von G. mB. di Quadro 1550/60), historistische Bauten des 19. Jahrhundert, zahlreiche Wohnsiedlungen des 20. Jahrhundert. Im 9./10. Jahrhundert slawischer Wehrburg mit bedeutender Handwerker- und Kaufmannssiedlung; seit 968 Bischofssitz, 1253 Stadtrecht, bis 1296 Residenz der Piasten. Durch günstige Lage an Handelswegen erlangte Poznan im 15./16. Jahrhundert eine hohe Blüte. Nach der 2.Teilung Polens 1793 zu Preußen (Posen); 1918 wieder polnisch, 1939 vom faschistischen Deutschland annektiert, im Februar 1945 befreit.