Polynesien

Polynesien: (griechisch, «Vielinselland») weitverstreute Inselwelt im Stillen Ozean, zwischen 30° nördliche und 30° südliche Breite, östlich von Melanesien und Mikronesien; 25 480 km2 und 2 Millionen Einwohner (besonders Einwanderer aus Asien, Australien, Amerika; Polynesier); nach der Lage unterteilt in Mittel-Polynesien mit Tonga-, Cook-, Samoa-, Manihiki-, Phönix-, Tokelau Inseln, Fanning Insel, Wallis und Futuna, Tuvalu-Inseln, die Insel Niue sowie einem kleinen Teil der Fidschiinseln; Ost-Polynesien mit Gesellschafts-, Marquesas-, Tuamotu-, Pitcaim-, Tubuai Inseln und Osterinsel sowie Nord-Polynesien mit den Hawaii-Inseln, Midwayinseln, Wake und anderen verstreut liegenden kleinen Inseln. Polynesien umfasst die unabhängigen Staaten Westsamoa, Tonga, Tuvalu sowie Teile Kiribatis, integrierte Gebiete Chiles (Osterinsel) und der USA (Hawaii-Inseln); mehrere Inseln stehen unter Kolonialherrschaft oder in Abhängigkeit Frankreichs, der USA, Großbritanniens und Neuseelands. Polynesien besteht aus Vulkan- oder Koralleninseln (Atollen), die je nach Luv- oder Leeseite von Regenwald, Savanne oder Grasland bedeckt sind; tropisches Seeklima. Vorherrschend ist die Nutzung der Kokospalme (Kopra Gewinnung), auf Plantagen Anbau von Süd- und Zitrusfrüchten, Zuckerrohr, Kakao, Kaffee, Tee; entwickelter Fremdenverkehr. Zahlreiche Inseln werden von den USA als Militärstützpunkte (zum Beispiel Hawaii, Wake) beziehungsweise von Frankreich als Kernwaffenversuchsgelände (Mururoa Atoll) missbraucht

Polynesier: hellhäutige, glatthaarige Bevölkerung Polynesiens; einschließlich der Maori und Fidschianer etwa 800000; Bodenbauer, Fischer und früher bedeutende Seefahrer (Ausleger- und Doppelboote); zu Beginn der Kolonialzeit weiter vorangeschrittene Auflösung der Urgesellschaftsordnung als bei den übrigen ozeanischen Völkern; ausgeprägte gesellschaftliche Differenzierung: Oberschicht mit erblicher Würde und zahlreichen Privilegien (Häuptlinge, Adel), Bauern, Fischer und Unfreie («Sklaven»); den Göttern und vergöttlichten Ahnen dienende hierarchisch organisierte Priesterkaste (siehe auch Tabu); Zerstörung der traditionellen Kultur und Gesellschaft bereits im 19. Jahrhundert durch Kolonialismus und Missionswesen.