Phrygien

Phrygien: antike Landschaft in Westkleinasien, benannt nach den im 13. Jahrhundert vor Christus von der Balkanhalbinsel eingewanderten indoeuropäischen Phrygern (Phrygien). Diese gründeten im 8. Jahrhundert vor Christus ein Königreich (der bekannteste König war Midas) mit der Hauptstadt Gordion, das 695 vor Christus durch die Kimmerier vernichtet wurde. Um 600 kam Phrygien unter 1yd., dann persischen Herrschaft, gehörte zum Reich Alexanders des Großen und zu verschiedenen Diadochenstaaten, seit 116 vor Christus zur römischen Provinz Asia. Die Phryger haben vermutlich den Wagen, das Teppichweben und das Stricken erfunden.

Phrygisch: 1. Musik: a) altgriechische Tonart (Leiter d‘-d, abwärts);

b) Kirchentonart (Leiter e-e1, aufwärts).

2. Sprachgenealogie: ausgestorbene indoeuropäische Sprache Kleinasiens, die Beziehungen zu den anderen alten indoeuropäischen Sprachen des Balkangebietes und zum Armenischen zeigt; aus griechischer Überlieferung (7./6. Jahrhundert vor Christus) und römischer Zeit (1./4. Jahrhundert nach Christus) bekannt.

Phrygische Kunst: die Kunst im Hochland Kleinasiens im 8. Jahrhundert vor Christus; Fundorte sind Gordion, Midas-Stadt unter anderem; Zeugnisse der Textil- und Kleinkunst (Glasurziegel, Elfenbeinarbeiten), der Burgund Felsarchitektur (sogenannt Grab des Midas) sowie der Plastik lassen neben lokalen Zügen auch assyrische babylonische und altgriechische Einflüsse erkennen; siehe auch altvorderasiatische Kunst.

Phrygische Mütze: ursprünglich von den Phrygern getragene kegelförmige Mütze mit nach vom hängender, ausgestopfter Spitze; Vorbild für die Jakobinermütze der Franzos. Revolution.