Pflanzen

Pflanzen: Lebewesen, die meist mit Hilfe von Sonnenenergie (Fotosynthese der grünen Pflanzen) aus anorganischen Stoffen, zum Beispiel Wasser, Kohlendioxid und Mineralsalzen, ihre körpereigenen organischen Substanzen aufbauen; nur wenige Pflanzen, zum Beispiel Pilze, leben dagegen von organischen Verbindungen. Die grünen Pflanzen schaffen durch die Fotosynthese (Assimilation 4) die organische Grundlage für die Existenz von Tier und Mensch. Pflanzen wachsen im Gegensatz zu den Tieren während des gesamten Lebens und haben eine vorwiegend äußere Körpergliederung.

Pflanzenbau: Gesamtheit der Maßnahmen zur Nutzung des landwirtschaftlichen Bodens mit dem Ziel, optimale und sichere Pflanzenerträge durch Pflanzenzüchtung, Fruchtfolgegestaltung, Düngung, Bodenbearbeitung und Pflege der Kulturen zu erreichen. Der Pflanzenbau ist in Verbindung mit Ackerbau ein selbständiges Wissenschaftsgebiet. Siehe auch industriemäßige Pflanzenproduktion.

Pflanzenernährung: Aufnahme anorganischer Nährstoffe, die die Pflanzen zum Wachstum, zum Stoffaufbau, zur Erhaltung ihrer Lebensfunktion und zur Fortpflanzung benötigen, sowie Umwandlung dieser Nährstoffe in körpereigene Substanzen unter Nutzung energiereicher Verbindungen, die mit Hilfe des Sonnenlichtes gebildet werden. Fehlt einer dieser Pflanzennährstoffe, treten mehr oder minder ausgeprägte Mangelsymptome auf, das Wachstum wird reduziert. Die Pflanzenernährung erfolgt vorwiegend über die Wurzeln, die die Nährstoffe aus dem Boden in Wasser gelöst in Ionenform aufnehmen. Der Kohlenstoff wird über die Spaltöffnungen der Blätter aus der Luft aufgenommen. Eine Nährstoffaufnahme durch die Blätter ist in begrenztem Umfang möglich.

Pflanzenfasern: Sammelbegriff für alle aus Pflanzen gewonnenen Fasern, die verspinnbar oder anderweitig textil verarbeitbar sind.

Pflanzenfenster, Blumenfenster, für die Pflege von Zimmerpflanzen hergerichtetes Fenster, dessen technische Einrichtungen günstige Lebensbedingungen für die betreffenden Pflanzenarten gewährleisten.

Pflanzenfressende Fischarten: Fische (Gras-, Silber-, Marmorkarpfen), die sich nach dem Brutstadium vorwiegend von pflanzlichen Substanz ernähren.

Pflanzenfresser, Herbivoren, Phytophagen: Tiere, die sich überwiegend von lebender pflanzlicher Substanz ernähren, zum Beispiel Blattwespen, Paarhufer.

Pflanzengeographie, Phytogeographie, Geobotanik: Teilgebiet der Biogeographie, Wissenschaft von der Verbreitung der Pflanzen auf der Erde. Sie gliedert sich in die Arealkunde oder floristische Pflanzengeographie, in die ökologische Pflanzengeographie, in die Vegetationskunde und in die historische Pflanzengeographie.

Pflanzengesellschaft, Phytozönose: umweltabhängige Kombination von Pflanzenarten, die sich miteinander im Wettbewerb befinden. Sie spiegelt die Gesamtheit der sie bedingenden Standortfaktoren wider und kann als Bioindikator dienen (zum Beispiel Ackerunkraut-, Wasserpflanzengesellschaften).

Pflanzenhygiene: Gesamtheit aller Maßnahmen zur Gesunderhaltung einer Pflanzenpopulation durch Ausschaltung aller Schädigungsmöglichkeiten und Förderung aller Nutzwirkungen.

Pflanzennährstoffe: für die Ernährung der Pflanzen unentbehrliche Elemente. Dazu zählen Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, weiterhin die Makronährstoffe Stickstoff, Phosphor, Kalium, Kalzium, Schwefel, Magnesium und Eisen sowie die Mikronährstoffe Bor, Mangan, Kupfer, Molybdän, Zink unter anderem. Außerdem nehmen fast alle Pflanzen Silizium, Natrium und Chlor auf.

Pflanzenquarantäne: Gesamtheit aller staatlichen Maßnahmen zur Verhinderung der Einschleppung oder Einbürgerung von Pflanzenschädlingen und -krankheitserregern sowie Unkräutern bei Einfuhr oder im Transitverkehr von Pflanzen oder pflanzlichen Produkten (äußere Quarantäne) und deren Verbreitung innerhalb eines Landes (innere Quarantäne).

Pflanzenreich: Gesamtheit aller Pflanzen als systematisches Ordnungsprinzip (Systematik). Die Pflanzen werden heute in zahlreiche Abteilungen gegliedert, die sich in die großen Gruppen der Lagerpflanzen (Thallophyten) mit den Algen, Pilzen und Flechten, der Moose (Bryophyten), der Farne (Pteridophyten) und der Samenpflanzen (Spermatophyten) einordnen. Rund 390000 Arten von Pflanzen sind bekannt.

Pflanzenschutz: Gesamtheit aller Maßnahmen zur Bekämpfung von Schaderregern an Kulturpflanzen und von Unkräutern.

Pflanzenschutzmaschinen und -geräte: landtechnische Arbeitsmittel zum Ausbringen chemischer Pflanzenschutzmittel in Form von Granulat, Staub, Flüssigkeit oder Gas zum Schutz der Kulturpflanzen vor Schädlingen, Krankheiten oder konkurrierenden Unkräutern.

Pflanzenwespen, Symphyta: Gruppe der Hautflügler; Vollkerfe ohne Wespentaille; Larven sind als Pflanzenfresser oft schädlich; einzelne Arten zerstören Hölzer, andere erzeugen Gallen oder leben in Pflanzenstengeln.