Parität

Parität: Größe, die das Verhalten des Zustands eines physikalischen Systems gegenüber räumlicher Spiegelungen angibt und die Werte +1 oder -1 annehmen kann; die Parität eines zusammengesetzten Systems ergibt sich als das Produkt der Einzel-Parität. Die äußere Parität bestimmt den Symmetriecharakter der Wellenfunktion eines Quantensystems, bei Koordinatenspiegelung am Ursprung gerade oder ungerade zu sein; zum Beispiel ist die Parität eines Elektrons im Wasserstoffatom mit orbitaler Quantenzahl gleich (-1). Die innere Parität ist eine Eigenschaft der Elementarteilchen; die Gesamt-Parität bleibt bei einer Elementarreaktion im Allgemeinen erhalten (Paritätserhaltung). Bei allen Prozessen, die über die schwache Wechselwirkung ablaufen, bleibt sie jedoch nicht erhalten (Verletzung der Parität), wie 1956 am Betazerfall des Kobalt 60 erstmals nachgewiesen wurde; die Natur unterscheidet somit zwischen einem Prozess und dem dazu spiegelbildlich ablaufenden Prozess (siehe auch Helizität). Jedoch bleibt die kombinierte oder CP-Parität, bei der mit der Spiegelung zugleich der Übergang Teilchen «Antiteilchen vollzogen wird, bei Neutrino Prozessen erhalten. Beim Zerfall der neutralen Kaonen ergab sich 1964 eine schwache Verleitung der CP-Parität; erst die Hinzunahme der Zeitumkehr T (t—> -1) führte zu einer strengen Erhaltungsgröße (CPT-Invarianz). Für das Photon und Mesonen mit Hyperladung 7 = 0 ist die G-Parität G= C„(-l) eine innere Eigenschaft; dabei ist I der Isospin und C„ die Ladungsparität oder C-Parität, die das Verhalten gegenüber der Ladungskonjugation C angibt.

Paritätisch: gleichberechtigt; (zahlenmäßig) gleich, gleichgestellt.