Papier

Papier: flächiger, im Wesentlichen aus Fasern vorwiegend pflanzlicher Herkunft durch Entwässern einer Faserstoffsuspension auf einem Sieb gebildeter Werkstoff (bis 224 g/m2). Als Faserrohstoffe werden Holz (wichtigster Rohstoff), Einjahrespflanzen, Altpapier, tierische und mineralische sowie Chemiefasern eingesetzt. Wegen günstiger Verfilzungseigenschaften werden Nadelhölzer bevorzugt, weltweite Holzverknappung zwingt zu erhöhter Verwendung von Einjahrespflanzen. Wertvollster Sekundärrohstoff ist Altpapier; tierische und mineralische Fasern werden nur in einigen besonderen Papier verwendet. Chemiefasern sind in die Großproduktion bisher wenig eingeführt. Aus den Rohstoffen werden Halbstoffe (Faserstoffe; Holzschliff und Zellstoff) hergestellt. Je nach gewünschter Papiersorte werden hiervon Mischungen unter Zugabe von Wasser, Harzleim, Färb- und Füllstoffen in Mahlaggregaten (Holländer und Refiner) hergestellt (Ganzstoff). Nach Reinigung gelangt der Papierbrei in die Papiermaschine, wo die Papierbahn entsteht. Nach Art und Verwendungszweck wird das Papier weiterbehandelt (ausgerüstet), zum Beispiel satiniert, geprägt, anschließend aufgerollt oder in Bogen geschnitten. Die Einteilung des Papiers erfolgt nach unterschiedlichen Gesichtspunkten;

a) nach Rohstoffen und Zusammensetzung des Ganzstoffes holzfreies Papier (ohne Holzschliffanteil) und holzhaltiges Papier (mit Holzschliffanteil);

b) nach Herstellung handgeschöpftes Papier (zum Beispiel Büttenpapier) und auf Papiermaschinen erzeugtes Maschinenpapiers nach Verwendungszweck und Eigenschaften Bildträgerpapier, Hüllpapier, Saugpapier, Spezialpapier und Buntpapier. Zu den Bildträgerpapier gehören Schreibpapier, Florpostpapier, Koordinatenpapier (zum Beispiel Millimeterpapier), Leinenpapier, Konzeptpapier, Luftpostpapier, Durchschlagpapier., Druckpapier, Dünndruckpapier, Illustrationsdruckpapier, Kunstdruckpapier, Offsetpapier, Programmpapier, Zeichenpapier, Aquarellzeichenpapier, Bristolpapier und Pauspapier; zu den Hüllpapier (Packpapier, Umschlagpapier, Einschlagpapier) Braunholzpapier, Clupak-Papier, Gelbstrohpapier, Goudronne-Papier (Teer-P.), Kraftpackpapier (Natronsackpapier), Pergamentpapier (echtes oder vegetabilisches Pergamentpapier), Pergamentersatzpapier, Schrenzpapier, Pergamin, Seidenpapier, Tauenpapier, Wachspapier; zu den Spezialpapier Elektrophorese-Papier, Isolierpapier (Kabelpapier), Carbonpapier (Kohlepapier), Kondensatorpapier, Krepppapier, Kromokote-Papier, Laminatpapier, Lichtpauspapier (Ozalid-Papier), Ölpapier, Fotorohpapier (Fotopapier), Schmirgelpapier (Sandpapier, Glaspapier), Sicherheitspapier, Saugpapier (Filtrierpapier, Filterpapier), Fließpapier (Löschpapier) unter anderem; zu den Buntpapier Batikpapier (Java-Kunstpapier, Künstlerbuntpapier), Chromopapier, Samtpapier (Velourpapier) unter anderem

Papierform: auf Grund von bisherigen («zu Papier gebrachten») Wettkampf- und Trainingsdaten vorgenommene Einschätzung des Leistungsvermögens eines Sportlers oder einer Mannschaft vor dem Wettkampf.

Papierformat: Abmessungen (Länge und Breite) eines Papier- oder Kartonbogens oder -blattes. Bei der Standardisierung von Papierformat wird häufig ein Breiten-Längenverhältnis von bevorzugt. Am bekanntesten ist die A-Reihe (Ausgangsformat A 0 = 841 mm x 1189 mm = 1 m2).

Papierprüfung: Gesamtheit der Prüfverfahren, die zur Ermittlung der Qualität von Papier- (Karton-) und Papperzeugnissen für einen bestimmten Gebrauchszweck dienen. Dazu gehören die mechanischen physikalischen Prüfverfahren (Festigkeitsprüfungen, optische fotometrische Prüfungen unter anderem), mikroskopische Untersuchungen zur Feststellung der Stoffzusammensetzung des Papiers und physikalisch-chemisches Verfahren.

Papierstaude, Papyrusstaude, Cyperus papyrus: im tropischen Afrika heimisches Zypergras mit bis zu 3 m hohen, dreikantigen Schäften; das Mark der Halme diente im Altertum der Papiergewinnung Papyrus).

Papierveredlung: Verfahren zur Beeinflussung beziehungsweise Veränderung der Papierbeschaffenheit für einen besonderen Verwendungszweck. Entweder werden dem Ganzstoff Imprägnierungsmittel zugesetzt, die das Papier zum Beispiel wasserabweisend, nassfest, schwer entflammbar machen (Verfahren «in der Masse»), oder die Papieroberfläche wird durch Prägen, Pressen, Kaschieren, Lackieren oder Streichen veredelt (Verfahren «mit dem Vlies»).