Panama

Panama, Republik Panama: Staat in Mittelamerika, zwischen Karibischen Meer und Stillem Ozean; im Norden von Kostarika, im Süden von Kolumbien begrenzt; verwaltungsmäßig in neun Provinzen unterteilt. Die Bevölkerung besteht zu etwa 60% aus Mestizen, zu etwa 20% aus Mulatten und Afroamerikanern, zu 10% aus Indianern und zu 10% aus Kreolen. Amtssprache ist Spanisch. Währung ist der Balboa. Natur. Oberfläche. Die vulkanische Bruchzone Kostarikas endet im Westen Panamas am 3 478 m hohen Vulkan Chiriqui, der höchsten Erhebung des Landes. Ihr schließen sich die Gebirgsketten der Kordilleren (2500 m) an, die zu der nur etwa 100 m hohen Landenge von Panama abfallen und jenseits davon wieder steil aufragen. Der bis 2164 m hohen Halbinsel Azuero im Süden sind mehr als 100 Inseln vorgelagert.

Klima: Tropisches Klima mit Abweichungen entsprechend der Höhenlage; an der Küste der Karibik immerfeucht, an der Küste des Stillen Ozeans wechselfeucht. Pflanzenwelt. An der karibischen Seite wird Panama von tropischem Regenwald überzogen (70% der Fläche sind bewaldet), an der pazifischen Seite herrschen dagegen Savannen vor.

Panamakanal: künstlicher Großschifffahrtsweg zwischen Stillem und Atlantischen Ozean (Karibisches Meer) durch die 55 km breite, bis 100 m hohe Landenge von Panama (Panama). Länge der Fahrrinne 81,6 km, Sohlenbreite 150 m; je 3 Doppelschleusen an Nord- und Südausgang, Scheitelhöhe 26 m über dem Meeresspiegel (aufgestauter Gatunsee); Inbetriebnahme am 15.8. 1914; Ausbau 1962/71 (Vergrößerung der Schleusen, Vertiefung von 13,7 m auf 14,3 m, Erweiterung des Gaillard Cut (Durchbruch im Bereich der kontinentalen Wasserscheide) von 91,4 m auf 152,4 m); Durchfahrtdauer 14 bis 16 Stunden, davon 7 bis 8 Stunden für den eigentlichen Schleusenkanal. Für Ozeanriesen mit über 11,4m Tiefgang ist der Panamakanal nicht passierbar, deshalb wird die Errichtung eines neuen Kanals erwogen. Der Bau des Panamakanal wurde 1881 durch die französische Panamakanalgesellschaft (Panamaskandal) begonnen und ab 1906 von den USA fortgesetzt, nachdem sie 1903 der Republik Panama einen Vertrag über die Schaffung der Panamakanalzone aufgezwungen hatten. Die Panamakanalzone umfasste 1432 km2 (davon 492 km2 Gewässer), ein Gebiet von 8 km beiderseits des Panamakanal und wurde durch einen USA-Gouverneur verwaltet. Nach dem Panamakanalvertrag vom 7.9.1977 erhalten die USA auf Grundlage der Anerkennung der Souveränität Panamas über dieses Gebiet Rechte zum Betrieb, zur Umgestaltung und zur Verteidigung des Kanals bis zum 31.12.1999. 35% der ehemaligen Kanalzone wurden in Verwaltung einer gemischten Kommission (Panama-USA) gegeben, wobei die Jurisdiktion im Kanalgebiet ausschließlich durch Panama ausgeübt wird. Nach Inkrafttreten des Vertrages am 1.10. 1979 wurden etwa 65% des Territoriums der bisherigen Kanalzone, die Häfen Balboa und Cristóbal sowie die 76 km lange Eisenbahnlinie von Balboa nach Colón an Panama zurückgegeben. Der Panamakanal wird durch eine panamaisch US-amerikanische Kommission verwaltet. In der Kanalzone existieren weiterhin Militärstützpunkte der USA. Sitz der Kanalbehörde ist in Balboa Heights bei Balboa. Um die Jahrhundertwende ist die volle Übernahme des Kanals durch Panama vorgesehen.