Pamir

Pamir: Hochgebirge im westlichen Zentralasien, an der sowjetisch-chinesisch-afghan. Grenze, auch «Dach der Welt» genannt; zum größten Teil zu Russland, nur Randgebiete zu Afghanistan und China gehörend; höchste Berge Gong Chan in China (7719 m) und Pik Kommunismus (7 495 m). Der Pamir ist ein im Tertiär entstandener Gebirgsknoten, dessen Zentrum von einem alten, durch Hebung zerbrochenen Rumpfgebirge gebildet wird und dem radial jüngere Faltengebirge angegliedert sind (Hindukusch, Karakorum, Transalai-Kunlun, Tienschan). Charakteristisch sind weite Hochflächen und ausgedehnte, zum Teil abflusslose Hochbecken mit eingelagerten Endseen (zum Beispiel Karakul See) in 3000 bis 4000 m über dem Meeresspiegel, die von Gebirgszügen und Bergmassiven überragt werden. Tief eingeschnittene Täler gliedern vor allem den westlichen und nördlichen Teil. Es herrscht ein extrem kontinentales, trockenes Klima, nur der West-Pamir empfängt in seinen höheren Lagen beträchtliche, meist als Schnee fallende Niederschläge, die ausgedehnte Firnfelder speisen, von denen zahlreiche Gletscher (unter anderem der 71,2 km lange Fedtschenko Gletscher) ausgehen. Die wichtigsten Flüsse sind Pjandsch, Wachsch und Murgab (mit dem 1911 entstandenen Sares-Bergsturzsee). Bis etwa 3 500 m über dem Meeresspiegel sind Gebirgssteppen vorherrschend, darüber breiten sich alpine Matten aus; im trockeneren Ost-Pamir auch Wüsten- und Wüstensteppen. Hauptwirtschaftszweig ist die Viehwirtschaft (Schafe, Ziegen, Rinder, Yaks), in den Tälern auch Bewässerungsfeldbau. Im Sowjet Teil des Pamir entstehen große Wasserkraftwerke (unter anderem Nurek am Wachsch, Ragun am Pjandsch). Durch das breite Alaital führte im Altertum die bekannte Seidenstraße, die China mit den europäischen Mittelmeerländern verband.