Otto

Otto: 1. Hans, 10.8.1900-24.11.1933 (von den Faschisten ermordet), Schauspieler, besonders Interpret klassischer Rollen in Gera, Hamburg und seit 1930 am Staatstheater Berlin. Otto war Mitglied der KPD, Vorsitzender des Arbeiter-Theater-Bundes im Bezirk Berlin und leitender Funktionär der Revolutionären Gewerkschaftsopposition; siehe auch Hans-Otto-Wettbewerb.

2. Hans Otto, geboren 29.9.1922, Organist und Cembalist; wirkte 1949/68 in Dresden; ist seit 1968 Domorganist in Freiberg, seit 1985 Organist der Konzerthalle «G. P. Telemann» in Magdeburg; Konzertreisen führten ihn durch Europa und die USA

3. Herbert Otto, geboren 15.3.1925, Schriftsteller; schrieb «Die Lüge» (1956, Roman über Sowjet Kriegsgefangenschaft), Gegenwartsromane über die Entwicklung des Sozialismus («Zeit der Störche», 1966; «Zum Beispiel Josef», 1970; «Die Sache mit Maria», 1976; «Der Traum vom Elch», 1983) sowie Reportagen und Erzählungen.

4. Nikolaus August Otto, 14.6.1832-26.1.1891, Ingenieur; erfand 1867 mit E. Langen die erste wirtschaftlich arbeitende Gasverbrennungskraftmaschine und konstruierte 1876 den Ottomotor, der das Vorbild für den gesamten weiteren Verbrennungsmotorenbau gab.

Otto, Fürsten. Deutsche Könige und römische Kaiser: 1. Otto der Große, 23.11.912-7.5.973, König seit 936, Kaiser seit 962; Sohn Heinrichs I.; es gelang ihm mit seiner Innenpolitik, gestützt besonders auf die geistlichen Feudalherren (Reichskirchensystem), den frühfeudalen deutschen Staat zu festigen. Er trieb Eroberungspolitik gegenüber den Slawen und in Italien (951 König von Oberitalien) und besiegte die Ungarn auf dem Lechfeld (955) entscheidend. Infolge der frühen Stärkung der deutschen Zentralgewalt erlangte Otto eine hegemoniale Stellung unter den Herrschern in West- und Mitteleuropa; förderte besonders das Erzbistum Magdeburg.

2. Otto ll., 955-7.12.983, König seit 961, Kaiser seit 967; Sohn von Otto l.; regierte erst nach dem Tode seines Vaters; erlitt 982 bei Cotrone (Crotone, Italien) eine schwere Niederlage gegen die Araber. Otto war seit 972 mit der byzantinischen Prinzessin Theophanu verheiratet

3. Otto III., 980-23.1.1002, König seit 983, Kaiser seit 996; Sohn von Otto 2; bis 991 übte seine Mutter Theophanu, bis 994 seine Großmutter Adelheid die Regentschaft für ihn aus; kämpfte seit 996 meist in Italien und um Rom, das er zur Residenz eines theokratischen Universalreichs machen wollte.

4. Otto BV., 1175/76 oder 1182-19.5.1218, Gegenkönig Philipps von Schwaben seit 1198, Kaiser seit 1209; Welfe, Sohn Heinrichs des Löwen; konnte sich trotz päpstlicher Unterstützung nicht gegen die Partei durchsetzen; nach der Ermordung Philipps (1208) erneut gewählt, wurde 1212/14 durch Friedrich II. verdrängt (Schlacht bei Bouvines).Bayern: 5. Otto, Graf von Northeim, gestorben 11.1.1083, reicher sächsischer Feudalherr, Herzog 1061/70; stand auf der Seite der Fürstenopposition gegen Heinrich IV.

6. Otto, Otto I. von Wittelsbach, um 1120-11.7.1183, Herzog seit 1180; wurde nach dem Sturz Heinrichs des Löwen von Friedrich I. Barbarossa mit Bayern belehnt, das seitdem bis 1918 bei den Wittelsbachern verblieb.

Meißen: 7. Otto, Otto der Reiche, vor 1030-18.2.1190, Markgraf seit 1156; förderte den Freiberger Silberbergbau.

Pfalz: 8. Otto, Otto Heinrich, Ottheinrich, 10.4.1502 bis 12.2.1559, Kurfürst seit 1556; führte 1556 die Reformation in der Pfalz ein.