Objekt

Objekt: (lateinisch, «das Entgegengeworfene»)

1. allgemein Gegenstand oder Ziel des Denkens und Handelns; Planvorhaben; Wertgegenstand, besonders Grundstück; für die Allgemeinheit geschaffene Einrichtung (zum Beispiel Verkaufsstelle, Gaststätte).

2. Objekt, Satzergänzung - Grammatik: Satzglied, das das Prädikat in seiner Bedeutung ergänzt; das Verb bestimmt Kasus oder präpositionale Verbindung; Einteilung erfolgt in Genitiv-, Dativ-, Akkusativ-, Präpositionalobjekt beziehungsweise danach, ob das Objekt direkt von der Handlung betroffen ist (direktes Objekt = Akkusativobjekt) oder nicht (indirektes Objekt = andere Arten).

3. Philosophie: Kategorie, die zusammen mit der des Subjekts 2 Seiten der praktischen wie theoretischen Tätigkeit des Menschen widerspiegelt. Das Objekt ist der vom Subjekt unabhängige Gegenstand, auf den die aktive Tätigkeit des Subjekts, die Erkenntnis und Praxis gerichtet ist. Alle Dinge und Zusammenhänge der Wirklichkeit können zum Objekt der Erkenntnis und Praxis werden.

Objektivismus: mit dem Anspruch auf Objektivität, «wertfreie Sachlichkeit» und «Überparteilichkeit» auftretender, Parteilichkeit und Wissenschaftlichkeit einander entgegenstellender methodischer Grundsatz und Wesenszug der bürgerlichen Ideologie. Der Objektivismus ignoriert undialektisch die historischen Entwicklungsgesetze und reduziert die Betrachtung der Gesellschaft auf die Beschreibung von Erscheinungen, ohne deren Wesen aufzudecken. Damit führt er als Ausdruck bürgerlicher Parteilichkeit zur Rechtfertigung kapitalistischer Verhältnisse.

Objektivität: Eigenschaft von Aussagen, die objektive Realität adäquat, das heißt so, wie sie wirklich ist, ohne Rücksicht auf (subjektive) Meinungen, Wünsche und Vorurteile widerzuspiegeln; auch Prinzip wissenschaftlicher Forschung. Im eigentlichen Sinn Eigenschaft wahrer Aussagen und Theorien, unabhängig vom aussagenden Subjekt wahr zu sein (Wahrheit).

Objektivprisma: Glasprisma, das vor das Objektiv eines astronomischen Fernrohrs gesetzt wird, um anstelle der Sterne deren Spektren, zum Beispiel auf einer Fotoplatte, abzubilden.

Objektlohn: vorwiegend in der Bauindustrie und bei Montagearbeiten auf der Grundlage von Komplexnormen angewandte Form des kollektiven Stücklohns, bei der sich Brigaden gegenüber der Betriebsleitung vertraglich verpflichten, für eine festgelegte Lohnsumme eine bestimmte Arbeit termin- und qualitätsgerecht fertigzustellen.

Objektsatz: Objekt in Form eines Nebensatzes; kann sein

a) Nebensatz in Kernform: Ich bemerke, «du warst gekommen»;

b) Relativsatz: «Wen man liebt», soll man ehren;

c) indirekter Fragesatz: Weißt Du, «wie viel Gäste kommen?»;

d) Konjunktionalsatz: Ich hoffe, «dass sie kommt.»

Objektsprache: natürliche oder künstliche Sprache, in der über Objekte, die nicht selbst Ausdrücke dieser Sprache sind, gesprochen wird. So gehört der Satz «Leipzig ist eine Stadt» der Objektsprache an, der Satz « besteht aus 7 Buchstaben» jedoch der Metasprache (nicht die Eigenschaft eines Objektes, sondern eines Wortes wird angegeben), eine Vermengung beider führt zu semantischen Antinomien.

Objektträger: Glasplatte zur Aufnahme mikroskopischer Präparate, die im allgemeinen mit einem Deckglas abgedeckt werden.

Objektumfang, Leuchtdichteumfang, Kontrastumfang: Fotografie Helligkeitsverhältnis der dunkelsten zur hellsten Stelle eines Aufnahmeobjekts. Bei (normalen) Landschaften beträgt der Objektumfang 1:30 bis 1:1000, bei Porträts bis 1:100. Siehe auch Schwärzungskurve.