Novemberrevolution

Novemberrevolution 1918/19: erste antiimperialistische Volksrevolution in Deutschland unter Führung der Arbeiterklasse, Teil der internationalen revolutionären Bewegung gegen Imperialismus und Krieg, für Frieden und Sozialismus; reifte im Ergebnis der durch den 1. Weltkrieg weiter verschärften gesetzmäßigen Widersprüche des Kapitalismus und im Gefolge der Oktoberrevolution heran. Am 7. 10. 1918 beschloss die Spartakusgruppe ein Programm, das die Beendigung des Krieges, den Sturz der Monarchie, die Entmachtung der imperialistischen Reaktion, Heranführung der Massen über antiimperialistische und demokratische Umgestaltungen an die sozialistische Revolution und ein Bündnis mit Sowjetrussland vorsah. Mit dem Kieler Matrosenaufstand am 3.11. begann die Novemberrevolution 1918/19, sie breitete sich rasch aus, überall wurden Arbeiter- und Soldatenräte gebildet. Generalstreik und bewaffneter Aufstand in Berlin am 9.11. führten zum Sturz der Monarchie, die Republik wurde ausgerufen. Der Rat der Volksbeauftragten wurde die provisorische Regierung. In ihm wirkten rechte SPD-Führer für ein bürgerliches Reformprogramm und betrieben eine konterrevolutionäre Politik, indem sie die Enteignung von Monopolkapital und Großgrundbesitz, die Zerschlagung des alten Staatsapparates, die Bewaffnung der Arbeiterklasse verhinderten und die Wahl einer bürgerlichen Nationalversammlung ermöglichten. Der 1. Reichsrätekongress (16./20. 12. 1918) entschied in der Machtfrage (Rätemacht oder Nationalversammlung) zugunsten der Bourgeoisie. Die Gründung der KPD am 30.12.1918/1.1.1919 war das historisch bedeutsamste Ergebnis der Novemberrevolution 1918/19 und wurde zum Wendepunkt in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Die junge Partei hatte jedoch nicht die Kraft und Reife, die Angriffe der Reaktion abzuwehren. Am 15.1.1919 wurden ihre Führer, K. Liebknecht und R. Luxemburg, ermordet. Von Januar bis Anfang Mai 1919 kam es in verschiedenen Teilen Deutschlands zu erbitterten Klassenauseinandersetzungen. Alle Bestrebungen, die Novemberrevolution 1918/19 in eine sozialistische Revolution hinüberzuleiten und die Macht des Imperialismus und Militarismus zu brechen, erlitten jedoch durch den Verrat der rechten Sozialdemokratischen und der Zentristische Führer der USPD eine Niederlage. Wesentliche Ergebnisse der Novemberrevolution 1918/19 waren der Sturz der Monarchie, die Beendigung des Krieges, die Erringung demokratischer Rechte und Freiheiten (Koalitions-, Presse- und Versammlungsfreiheit, allgemeines Wahlrecht auch für Frauen, Achtstundentag, Tarifrecht, Abschaffung der Gesindeordnung). Die Novemberrevolution 1918/19 vermittelte der Arbeiterklasse wichtige Lehren (revolutionäre Kampfpartei und Überwindung des Einflusses des Opportunismus als Voraussetzung für den Sieg).