Nordistik

Nordistik, nordische Philologie: Wissenschaft von den Sprachen und Literaturen Dänemarks, der Färöer, Islands, Norwegens und Schwedens; Auch Wissenschaft von den mittelalterliche Stufen der nordischen Sprachen und der altnordischen Literatur, im weiteren Sinne wird die Altertumskunde des Nordens, die Rechts-, Religions- und Kulturgeschichte einbegriffen. Siehe auch altnordische Literatur, nordische Sprachen.

Nordischer Siebenjähriger Krieg, Dreikronenkrieg: Krieg Dänemarks und Lübecks gegen Schweden um die Vorherrschaft im Ostseeraum (1563/70); Anlass war die Beibehaltung der 3 Kronen im schwedischen Wappen als Zeichen der Kalmarer Union. Dänemark behielt die Vorherrschaft.

Nordische Sprachen, skandinavische Sprachen: nördlicher Zweig der germanischen Sprachen; zur östlichen Gruppe gehören Dänisch, Schwedisch und das norwegische Bokmal, zur westlichen Gruppe Isländisch, Färöisch und das norwegischen Nynorsk. Früher zählten zur westliche Gruppe auch das Nom auf den Orkney- und den Shetlandinseln (um 1700/50 ausgestorben) sowie das Altnordische auf Grönland (im 15. Jahrhundert ausgestorben). Das mittelalterliche Gutnische (auf der Insel Gotland) gehörte zur östlichen Gruppe, hatte aber auffallende Gemeinsamkeiten mit dem Isländischen. Verbreitet sind die nordische Sprachen auch in Teilen Finnlands (Schwedisch ist zweite Landessprache) und (infolge Auswanderung) in Teilen der USA und Kanadas. Älteste Stufe der nordischen Sprachen sind das Urnordische (1./8. Jahrhundert) und das Altnordische des Mittelalters. Allmähliche Differenzierung führte ab 11. Jahrhundert zur Herausbildung der nordischen Einzelsprachen sowie ab 16. Jahrhundert zur Entwicklung der neunordischen Sprachen, die (ausgenommen Isländisch und Färöisch) viel vom alten Formenreichtum eingebüßt haben; die Aussprache hat sich zum Teil erheblich geändert; Dänisch, Schwedisch und das norwegische Bokmal haben deutsches Wortgut aufgenommen.