Nil

Nil: längster Strom der Erde; 6 671 km; Einzugsgebiet 2,9 Millionen km2. Sein Quellfluss ist der Rukarara, ein linker Nebenfluss des Nyawarungu, der wiederum ein Nebenfluss des Kagera (wichtigster Zufluss zum Victoriasee) ist. Der Nil entströmt dem Victoriasee als Victoria Nil, durchfließt den Kyoga- und Albertsee, verlässt ihn als Albert-Nil, heißt dann von der ugandisch-sudanesische Grenze Bahr al-Djabal (Gebirgsnil), bildet ein 550000 kni2 großes Sumpfgebiet (Sudd), heißt nach Aufnahme des Bahr al-Ghasal (von links) Weißer Nil oder Bahr al-Abiad (z.T. schon nach Abfluss aus dem Albertsee so genannt), durchfließt danach das Obemil-Becken, vereinigt sich bei Khartum mit dem Blauen Nil oder Bahr al-Asrak (1140 km; vom Tanasee in Äthiopien), durchbricht nach Aufnahme des rechten Zuflusses Atbara auf 2700 km ohne jeden Zufluss als Hauptwasserbringer die Wüste mit 6 Katarakten (davon 2 vom Nassersee des Staudamms As-Sadd al-Ali überflutet), strömt in einer bis 20 km breiten, fruchtbaren Schwemmlandebene (Niloase; größte Flussoase der Erde) durch Ägypten, mündet mit einem 20000 km2 großen Delta (Hauptarme Rosette und Damiette) ins Mittelmeer. Der Nil hat durch sein jährliches Hochwasser (Höchststand September/Oktober) für die Landwirtschaft der Republik Sudan und Ägyptens größte Bedeutung (Be- und Entwässerung, Nährstoffzufuhr durch den Hochwasserschlamm). Durch mehrere Staudämme (15 bedeutende, davon größter As-Sadd al-Ali) wird die Wasserführung gleichmäßiger über einen längeren Zeitraum des Jahres verteilt und Elektroenergie gewonnen. Vom Süden der Republik Sudan an ist der Nil, abgesehen von schnellen reichen Strecken, auf insgesamt 3000 km schiffbar.