Nikotin

Nikotin, (nach einem französischen Gelehrten) Nicotin: das Hauptalkaloid des Tabaks. Nikotin ist eine äußerst giftige, farblose bis braune, basische, wasserlösliche Flüssigkeit von schwachem Tabakgeruch; chemische Formel C10H14N2; Kp 246 °C. Der Nikotingehalt rauchfertigen Tabaks beträgt 1 bis 3 %. In kleinen Mengen bewirkt Nikotin Erregung des Zentralnervensystems, vorübergehende Verminderung der Herztätigkeit, Senkung des Blutdrucks und Steigerung der Atmung. Nach längerer Einwirkungszeit wird das Zentralnervensystem gelähmt, die Herztätigkeit gesteigert und der Blutdruck erhöht. Ständiges Rauchen kann unter anderem zu Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen und des Herzens, Magengeschwüren und Nervosität führen.

Nikotinsäure: eine farblose, kristallisierte, wasserlösliche, stickstoffheterozyklische Verbindung; Pyridin-3-karbonsäure. Nikotinsäure und ihr Amid gehören zum Vitamin-B-Komplex. Das Hydrazid der isomeren Isonicotinsäure (Pyridin4-karbonsäure) ist ein Antituberkulosemittel; siehe auch Vitamine.

Nicotinsäureamid-adenin-dinukleotid, Abkürzung NAD: in zahlreichen Dehydrogenasen wirksames wasserstoffübertragendes Koenzym, das in oxydierter oder reduzierter Form vorliegen kann. Die oxydierte Form des Nicotinsäureamid-adenin-dinukleotid (Abkürzung NAD+) kann am Pyridinring unter Bildung der reduzierten Form (Abkürzung NADH) reversibel Wasserstoff (genauer ein Hydridion) binden.

Nicotinsäureamid-adenin-dinucleotid-phosphat, Nicotinsäureamid-adenin-dinucleotidphosphat, Abkürzung NADP: dem Nicotinsäureamid-adenin-dinukleotid ähnlich Pyridinnukleotid Coenzym; ist durch einen zusätzlichen Phosphatrest gekennzeichnet. Nicotinsäureamid-adenin-dinucleotid-phosphat besitzt im Zellstoffwechsel vor allem Bedeutung für reduktive Synthesen.