Nibelungen

Nibelungen: Zwergen Geschlecht, dessen Schatz (Nibelungenhort) durch Siegfried in den Besitz der Burgunderkönige kam, auf die auch der Name Nibelungen überging.

Nibelungenlied: mittelhochdeutsches Heldenepos; um 1200 im bayerisch-österreichischen Raum entstanden, Ursprung und Verfasser nicht eindeutig geklärt. Aus 22 fragmentarischen und 10 vollständigen Handschriften sind 3 ältere Fassungen nachgewiesen. Das Nibelungenlied besteht aus 2 400 Strophen und verbindet 2 Themenkreise: das sogenannt Siegfried- und das Brunhild Lied (Siegfrieds Werben um Kriemhild, Günthers um Brunhild) und die Sage vom Untergang der Nibelungen (Burgunden). Historische Grundlage ist die Zeit der Völkerwanderung, der Einbruch der Hunnen unter König Etzel (Attila) in Westeuropa (Vorstufe ist das vorhöfliche Epos «Der Nibelunge Not», um 1150). Im Lied selbst verschmelzen frühfeudale und höfliche Auffassungen. Über das Volksbuch vom «Gehörnten Siegfried» und durch die deutsche Romantik (K. Simrock) wurde das Nibelungenlied seit dem 19. Jahrhundert zur populärsten deutschen Sage. Der Stoff hat im 19.und 20. Jahrhundert mehrfach künstlerische Gestaltung gefunden (unter anderem durch F. Hebbel, R. Wagner).

Nibelungenstrophe: (nach dem Nibelungenlied) 4 paarweise gereimte Langzeilen (Nibelungenzeilen), deren Kurzzeilen bei unterschiedlicher Kadenz jeweils 4 und 3 Hebungen verwirklichen. Die letzte Kurzzeile hat eine Hebung mehr.