Negation der Negation

Negation der Negation: eines der allgemeinsten Bewegungs- und Entwicklungsgesetze der Natur, der Gesellschaft und des Denkens (Erkennens); besteht darin, dass in der Entwicklung eines Gegenstandes oder Zustandes dessen zweifache dialektische Negation erfolgt. Dadurch werden bestimmte Züge, Eigenschaften und so weiter des ursprünglichen Gegenstandes oder Zustandes auf höherer Entwicklungsebene wiederholt, erfolgt eine scheinbare Rückkehr zum Alten. Zum Beispiel wird das Gemeineigentum an Produktionsmitteln, das in der Urgesellschaft bestand und in den Ausbeutergesellschaften durch das Privateigentum negiert wurde, durch die sozialistische Revolution auf höherem Entwicklungsniveau wiederhergestellt. Das Gesetz der Negation der Negation umfasst einen ganzen, sich mitunter über einen langen Zeitraum erstreckenden Entwicklungszyklus. Es bewirkt, dass sich in der Entwicklung die Tendenz vom Niederen zum Höheren, vom Alten zum Neuen durchsetzt; dabei wirkt es mit anderen Entwicklungsgesetzen zusammen, insbesondere, da jede dialektische Negation durch innere dialektische Widersprüche zustande kommt und das Umschlagen einer Qualität in eine andere darstellt, mit dem Gesetz der Einheit und des «Kampfes» der Gegensätze (Widerspruch 1) und dem Gesetz des Umschlagens quantitativer Veränderungen in qualitative (Qualität und Quantität). Die Erkenntnis des Gesetzes der Negation der Negation durch die materialistische Dialektik ist Ausdruck der Überwindung metaphysische Vorstellungen, nach denen es entweder überhaupt keine Entwicklung, sondern nur Kreisläufe als Wiederherstellung von schon Dagewesenem gibt oder Entwicklung nur geradlinig im Sinne einer bloßen Abnahme oder Zunahme erfolgt. Entwicklung vollzieht sich dagegen, bildlich gesehen, in Form einer Spirale.