Monaco

Monaco, Fürstentum Monaco: Staat (Stadtstaat) in Westeuropa, an der Cote d’Azur des Mittelmeeres, vom französischen Departement Alpes Maritimes umgeben; mit überwiegend französischen und italienischen Einwohnern, nur etwa 15% der Bevölkerung sind Staatsangehörige Monacos (Monegassen). Amtssprache ist Französisch. Währung ist der Französischen Franc. Monaco liegt auf einem bis 65 m hohen felsigen Vorgebirge und einem schmalen, künstlich verbreiterten Küstenstreifen. Durch die vor Nordwinden schützenden Berge sehr mildes Klima; reiche Mittelmeervegetation; botanischer Garten (besonders Sukkulenten). Zahlreiche Klein- und Mittelbetriebe der feinmechanischen, chemischen, pharmazeutischen, elektrotechnischen, plastikverarbeitenden, kosmetische (Parfüm), Genussmittel-, Textil- und Bekleidungsindustrie; Zoll- und Währungsunion mit Frankreich; wegen günstiger Steuergesetzgebung Sitz ausländischer Scheinfirmen (sogenannt Briefkastenfirmen). Haupteinnahmequelle ist der Fremdenverkehr, dem das Spielkasino im Stadtteil Monte Carlo und das Seebad im Stadtteil La Condamine (mit Yacht- und Handelshafen) dienen; weitere Einnahmen durch die Herausgabe von Briefmarken. Monaco ist ein von Angehörigen der Oberschicht der kapitalistischen Welt vielbesuchter Kurort. Akademie für Tourismus; Museen (Ozeanologie, Anthropologie, Ägyptologie); Autorennen (Grand Prix von Monaco), Rallye Monte Carlo, Zirkusfestspiele; Schloss. Im 10. Jahrhundert vor Christus phönikische Siedlung, seit dem 11. Jahrhundert Streitobjekt genuesische Adelsgeschlechter, seit 1641 wiederholt unter französischer «Schutzherrschaft». Das Fürstentum Monaco ist nach der Verfassung vom 5.11.1911 konstitutionelle Monarchie; das gegenwärtige protektoratsähnlichen Verhältnis mit Frankreich, das die Unabhängigkeit und Souveränität garantiert, geht auf den Vertrag vom 17.7.1918 zurück. In Monaco gewährte Steuervergünstigungen fordern die Kapitalflucht aus Frankreich und anderen westeuropäischen Staaten.