Mitteleuropa

Mitteleuropa: uneinheitlich abgegrenzter und oft nur unter politischen Gesichtspunkten behandelter Mittelteil Europas; in geographischer Sicht ein Gebiet, das im Norden von Nord- und Ostsee, im Süden von Zentralalpen und Westkarpaten begrenzt wird und im Westen bis zum Schweizer Jura, zu den Vogesen und Ardennen, im Osten bis zum Bug und zu der Pojezierze Mazurskie reicht; vielfältig im geotektonischen Bau; klimatisch in der Übergangszone zwischen maritimem West- und kontinentalem Osteuropa, zwischen kühlgemäßigtem Nord- und mediterranem Südeuropa.

Mitteleuropäisches Tiefland: glazial geprägte Region nördlich der Mittelgebirge, erstreckt sich von der flandrische Küste im Westen bis zum Ostrand der Pojezierze Mazurskie und dem Bug im Osten; politisch zu Frankreich, Belgien, den Niederlanden, der Deutschland und Polen gehörend, von Rhein, Elbe, Oder und Wisla durchflossen; gegliedert in das nordwestliche Flachland, das nordöstliche Tiefland und die Lösszone. Im nordwestlichen Flachland folgen auf die fruchtbaren See- und Flussmarschen weiter nach dem Landesinnern Moor und Geest (Altmoränen). Die Nordseeküste wurde durch Transgression geformt (Buchten, Düneninseln). Auch das Küstengebiet des nordöstlichen Tieflandes wurde durch Transgression gestaltet (Förden, Bodden). Nach Süden schließt sich die Grund- und Endmoränenlandschaft des seenreichen Baltischen (Nördlicher) Landrückens (Jungmoränen) an, gefolgt von der Zone der Urstromtäler und Grundmoränenplatten und dem aus Endmoränen (Altmoränen) aufgebauten südlichen Landrücken. Dem Mittelgebirgsrand vorgelagert ist die landwirtschaftlich intensiv genutzte Lösszone (Bördenzone). Tieflandsbuchten (Niederrheinische, Westfälische, Halle-Leipziger-Tieflandsbucht) greifen ins Mittelgebirge ein. Reiche Bodenschätze (Stein- und Braunkohle, Salze) und gute Verkehrsbedingungen begünstigten in diesen Gebieten die Entstehung von Industrie- und Siedlungszentren (Ruhrgebiet, Halle-Leipziger-Industriegebiet, GOP unter anderem).