Milch

Milch: (zu «melken») 1. von den Milchdrüsen der Säugetiere und des Menschen (Muttermilch) nach dem Gebären gebildete Flüssigkeit, die als Nahrung für den Säugling alle erforderlichen Nähr-, Wirk- und Mineralstoffe enthält. im engeren Sinne versteht man unter Milch Kuhmilch Rohmilch wird in der Molkerei gereinigt, von pathogenen Keimen befreit (Pasteurisieren), bis zu 0,03 % Restfettgehalt entrahmt (entrahmte Frischmilch oder Magermilch), als Trinkvollmilch auf einen bestimmten Fettgehalt eingestellt (international meist zwischen 2 und 3,5%) beziehungsweise zu verschiedensten Milchprodukten weiterverarbeitet.

2. Samenflüssigkeit (Sperma) der Fische.

Milchbrustgang, Ductus thoracicus: größtes Lymphgefäß, beginnt im Bauchraum mit der Cisterna chyli (Sammelstelle für nährstoffreiche Darmlymphe), durchzieht den Brustraum nahe der Wirbelsäule und mündet in den linken Venenwinkel (Zusammenfluss der linken Schlüsselbein- und Drosselvene).

Milchdrüsen, Mammae: Milch produzierende Hautdrüsen der Säugetiere und des Menschen; wölben bei der Frau die Haut als Brüste vor (Brustdrüsen).

Milchfisch, Chanos chanos: bis 1 m langer Bewohner der tropischen Küsten des Indischen und Stillen Ozeans, lebt sowohl im Salz als auch im Brack- und Süßwasser; Gestalt heringsähnlich, silbrig bis milchig weiß; Weibchen legt bis zu 9 Millionen Eier; in Südostasien wird der Milchfisch in Brackwasserteichanlagen gemästet.

Milchkraut, Glaux maritima: ausdauerndes Primelgewächs feuchter Salzwiesen mit rosa Blüten und dichtstehenden dicklich-lanzettlichen Blättern.

Milchleistung: Milchmenge (in kg) einer Kuh im Verlaufe eines Jahres. Dazu wird alle 21 bis 28 Tage eine Leistungsprüfung durchgeführt und dabei die Tagesmenge an Milch und der prozentuale Fettgehalt ermittelt sowie die Gesamtmilch- und Fettmenge für den betreffenden Kontrollzeitraum berechnet.

Milchling, Lactarius: Gattung der Blätterpilze; die Fruchtkörper sind von Milchröhren durchzogen, die weißen oder farbigen Milchsaft (Latex) führen. Roh mild schmeckende Arten sind essbar (Reizker); scharfe Arten, wie der Rotbraune Milchling (L. rufus), erfordern besondere Zubereitung.

Milchnährschaden: auf ausschließlicher Kuhmilchernährung ohne Kohlenhydratzusatz in Form von Zucker und Mehl zurückzuführender chronischer Gedeihstörung der Säuglinge; wird nur noch selten beobachtet. Siehe auch Mehlnährschaden.

Milchsäure: eine farblose, sehr zähflüssige, hygroskopische, sauer schmeckende und schwach säuerlich riechende Flüssigkeit von der chemischen Formel CH3-CH(OH)-COOH; die Salze und Ester heißen Laktate. Milchsäure entsteht durch Einwirkung von Milchsäurebakterien auf Kohlenhydrate, zum Beispiel beim Sauerwerden der Milch aus Laktose sowie bei der Bereitung von Sauerkraut, sauren Gurken und Silofutter; die technische Gewinnung erfolgt aus Molke, Melasse, Stärke, Sulfitablauge und anderen kohlenhydrathaltigen Substanzen. Diese sogenannt Gärungsmilchsäure lässt sich in 2 optisch aktive Antipoden aufspalten, deren eine (Fleischmilchsäure; F25 bis 26°C) im arbeitenden Muskel aus Glykogen entsteht. Milchsäure wird in der Getränkeindustrie, Pharmazie und Gerberei verwendet.

Milchsäurebakterien: grampositive, sporenlose, unbewegliche, stäbchenförmige Bakterien, die Laktose (Milchzucker) zu Milchsäure abbauen. Die Milchsäurebakterien kommen in Milch- und Pflanzenprodukten vor und leben auf Schleimhäuten. Sie haben große praktische Bedeutung in der Lebensmittelindustrie bei der Herstellung milchsaurer, vergorener Produkte (zum Beispiel Käse, Sauerkraut).

Milchschorf: kleinschuppige, gegen die Umgebung scharf abgesetzte, trockene Rötung der Wangen des Säuglings, ohne Juckreiz; wird vielfach als Vorstufe des Ekzems angesehen.

Milchstern, Omithogalum: artenreiche Gattung der Liliengewächse mit weißen Blütentrauben und Zwiebeln; zum Teil Zierpflanzen.

Milchwirtschaft: Wirtschaftszweig, der die Produktion, den Transport, die Verarbeitung und den Absatz von Milch und Milchprodukten umfasst.