Messinstrument

Messinstrument: Elektrotechnik Gerät zur Messung von Strom, Spannung oder daraus abgeleiteter Größen; es besteht aus dem beweglichen Organ mit Zeiger, der Skale und dem Gehäuse. Das bewegliche Organ setzt die Wirkung von Strom oder Spannung in eine Winkeländerung um und bildet zusammen mit der Skale das Messwerk.

Messkammer: fotografische Kamera mit speziellen Vorrichtungen zur Aufnahme von Messbildern für die Fotogrammetrie; für Aufnahmen auf der Erde werden Fototheodoliten, für Aufnahmen vom Flugzeug oder Satelliten aus Luftbild Messkammer verwendet.

Messkolben: Laborgefäß aus Glas oder Plast zum Abmessen eines bestimmten Flüssigkeitsvolumens. Messkolben sind enghalsige Standkolben mit einer Ringmarke am Kolbenhals, bis zu welcher bei 20 °C die Flüssigkeit aufzufüllen ist.

Messkraft: vom Messsystem ausgeübte Kraft, die beim Messen auf den Prüfling wirkt. Die Messkraft verursacht Verformung des Prüflings und muss bei exakten Messungen berücksichtigt werden.

Messlupe:

1. Feingerätetechnik: Messskale mit darüber angeordneter Lupe, die gestattet, gleichzeitig Messobjekt und Skale vergrößert zu betrachten; die Messlupe dient der Verringerung der Messunsicherheit durch Ablesefehler.

2. Fototechnik: im Suchersystem einäugiger Spiegelreflexkameras eingebautes Hilfsmittel (2 Glaskeile) zur Entfernungseinstellung. Bei falsch eingestellter Entfernung erscheinen die durch die Messlupe verlaufenden Konturen gebrochen und gegeneinander versetzt. Siehe auch Messraster.

Messmaschine: Einrichtung zum Messen von Längen bis zu einigen Metern, bestehend aus Mess- (und Visier-) Gerät, Maßverkörperung und Hilfsmitteln (zum Beispiel Auflage für Messgegenstand). Man unterscheidet Strichmaß-, Schrauben-Messmaschine, Interferenzkomparatoren sowie numerisch gesteuerte Koordinaten-Messmaschine.

Messmikroskop: optisches Längenmessgerät. In der Zwischenbildebene des Messmikroskop befindet sich ein Strichkreuz oder eine Normalstrichfigur zum Vergleich mit dem vergrößert erscheinenden Messgegenstand. Durch Vergleich mit Schablonen sind auch Formprüfungen möglich.

Messmittel: alle zum Messen benutzten Messgeräte einschließlich Hilfseinrichtungen und Maßverkörperungen. Messmittel besitzen festgelegte metrologische Eigenschaften.

Messprojektor: optisches Längenmessgerät, bei dem die Messung an einem auf Bildschirm oder Mattscheibe projizierten vergrößerten Bild des Messgegenstandes durchgeführt wird.

Messraster: im Suchersystem einäugiger Spiegelreflexkameras eingebautes Hilfsmittel (Mikroprismen) zur Entfernungseinstellung. Bei falsch eingestellter Entfernung erscheinen im Messraster die Bildteile unklar und flimmernd. Siehe auch Messlupe 2. Messschieber: Längenmessgerät, bei dem auf einem Strichmaß mit Messschnabel (Messschneide) ein Rahmen mit einem zweiten Messschnabel und Nonius geführt wird; Skalenwert meist 0,1 mm. Sonderformen sind Tiefen-, Keilnuten- und Zahndicken-Messraster.

Messschraube: Längenmessgerät, bei dem als Längennormal eine Gewindespindel verwendet wird. Die vollen Spindelumdrehungen werden an einer Längsteilung (0,5 oder 1 mm), die Bruchteile einer Spindelumdrehung an der Rundteilung der Messtrommel (Skalenwert 10 |im) angezeigt; früher Mikrometer, -schraube oder Schraublehre genannt

Messsender: Messtechnik aus elektronischen Bauelementen aufgebauter Generator kleiner Leistung zum Erzeugen von Wechselspannungs- oder Impulssignalen. Frequenz, Amplitude und Impulsparameter sind in weiten Grenzen einstell- beziehungsweise steuerbar, Modulation ist im Allgemeinen möglich; Anwendung zum Abgleich, zur Prüfung und Überwachung von Baugruppen, Geräten und Anlagen der Informationstechnik.

Messsteuerung: automatische Steuerung eines Be- oder Verarbeitungsprozesses nach den ständig ermittelten, durch die Be- oder Verarbeitung erreichten Istwerten.

Messtechnik: Bereich der Metrologie, der sich mit dem Messen (Messung) sowie dem Auswerten und Verarbeiten von Messwerten und den dazu notwendigen technischen Hilfsmitteln befasst. Der meist diskontinuierlich betriebenen Labormesstechnik, mit der vor allem die Forschung arbeitet, steht die industrielle Messtechnik gegenüber, die der Produktionskontrolle dient. Den Hauptbereichen der Produktion (Fertigungs-, Verfahrens- und Energietechnik) entsprechen die Fertigungs-, Betriebs- und Energiemesstechnik, wobei in letzteren kontinuierliche und zunehmend automatisierte Messverfahren vorherrschen. Nach der Signalform unterscheidet man unter anderem analoge und digitale Messtechnik. Die Bezeichnungen Längenmesstechnik, Druckmesstechnik, Durchflussmesstechnik und so weiter verweisen auf die jeweilige Messgröße, während mechanische, elektrische und pneumatische Messtechnik die Hilfsenergie kennzeichnen. Typisch ist gegenwärtig ein weiteres Vordringen der elektrischen und elektronischen Messtechnik, auch zum Messen nichtelektrische Größen.

Messtisch: auf ein Stativ dreh-, zentrier- und horizontierbar aufsetzbare Holzplatte, die mit einem Zeichenträger versehen ist; dient als Unterlage der Kippregel bei der Tachymetrie zur Aufnahme topographischer Karten.

Messtischblatt: allgemein alle mit dem Messtisch aufgenommenen Karten; im engeren Sinne das 1870 in Preußen und Sachsen begonnene Kartenwerk im Maßstab 1:25000.

Messunsicherheit: Größe zur Kennzeichnung der bei einer Messung wirkenden zufälligen Fehler und der nichterfassten, aber abgeschätzten systematischer Fehler. Für erstere wird rechnerisch ein Vertrauensbereich ermittelt, in den die Standardabweichung (Varianz) eingeht.

Messwarte: Raum, in dem die zur Führung eines Produktionsprozesses notwendigen Mess- und Überwachungseinrichtungen untergebracht sind und von dem aus Steuerbefehle erteilt werden.

Messwertgeber: Gerät zur Umwandlung einer veränderlichen physikalischen Größe (Länge, Winkel, Druck, Temperatur unter anderem) in ein der Größe entsprechend elektrisches, pneumatisches, mechanisches oder sonstiges Signal zwecks Anzeige oder zur Prozesssteuerung.

Messwiderstand: kalibrierter ohmscher Widerstand mit bekanntem oder sehr geringem Temperaturkoeffizienten für Messzwecke, zum Beispiel für genaue Strom-, Temperaturmessung.

Messzylinder, Mensur: zylinderförmiges Gefäß aus Glas, Plast oder keramisches Material mit Ausguss und Milliliter Einteilung zum groben Abmessen von Flüssigkeiten.