Mesopotamien

Mesopotamien, Zwischenstromland: Landschaft in Vorderasien; von Euphrat und Tigris umflossenes Tiefland zwischen dem armenischen-iranischen Gebirgsland und dem syrisch-arabischen Hochland; politisch größtenteils zu Irak, im Nordwesten zu Syrien und im Norden zur Türkei gehörend; etwa 350000 km2; bildet geologisch die nördliche Fortsetzung des Persischen Golfs; der südlichen Teil wird von fruchtbaren Sinkstoffen des Euphrat und Tigris aufgebaut und wächst ständig weiter in den Persischen Golf hinaus; trocken-warmes bis -heißes subtropisches Klima; leistungsfähige Bewässerungsanlagen; intensiver Ackerbau, besonders Anbau von Weizen, Baumwolle, Hirse, Reis, Gemüse und Datteln; nomadische Viehzucht (Schafe, Kamele); zunehmend große Bedeutung haben Erdölförderung und -Verarbeitung. Im Altertum Gebiet der altorientalische Stadtstaaten der Sumerer, Akkader, Babylonier und Assyrer. Der hier bis ins Neolithikum zurückreichende hohe Stand der materiellen und geistigen Kultur war der Anlass für zahlreiche Eroberer Völker der benachbarten Hochgebirge und der Steppen des Westens, einzufallen und zeitweilig Herrschaften zu errichten (unter anderem Gutäer, Elamiter, Meder, Perser). Mesopotamien wurde 331 vor Christus durch Alexander den Großen erobert. Es geriet später unter römischen, parthischen, sassanidischen, byzantinischen und arabischen Einfluss.