Menzel

Menzel, Adolph von, 8.12.1815-9.2.1905, Maler und Graphiker. Nach einer Ausbildung als Lithograph und einem kurzen Besuch der Berliner Akademie autodidaktische Weiterbildung in Malerei und Graphik. Mannigfaltige Beobachtungen des Alltags, aber auch historisch genaue Studien widerspiegeln sich in seinen zahlreichen, mit Akribie ausgeführten Skizzen und Zeichnungen. Häufig benutzte er diese als Vorlagen für seine graphischen Arbeiten, von denen die nahezu 400 Holzschnitte zu F. Kuglers «Geschichte Friedrichs des Großen» (1842) zu einem Hauptwerk der Frühzeit wurden. Eine technische und künstlerische Meisterleistung auf dem Gebiet der Lithographie ist die Folge «Versuche auf Stein mit Pinsel und Schabeisen» (1851). Als Maler erwarb sich Menzel durch die Originalität der Sujets sowie den Realitätssinn seiner Naturstudien weitreichende Anerkennung («Balkonzimmer», 1845; «Ein Nachmittag im Tuileriengarten», 1867) und gilt als einer der Hauptvertreter des bürgerlichen Realismus im 19. Jahrhundert Breitgefächert ist die Thematik seiner Bilder, von denen die Darstellungen zur preußischen Geschichte besonders erwähnenswert sind («Aufbahrung der Märzgefallenen», 1848; «Flötenkonzert», 1852). Mit seiner herausragenden Gestaltung des «Eisenwalzwerkes» (1875) schuf er die erste bedeutende Darstellung des Industrieproletariats und wirkte damit einflussnehmend auf das realistische Schaffen vieler Künstler seiner Zeit (unter anderem Menzel Klinger, K. Kollwitz, Menzel Liebermann).