Mechanik

Mechanik: (griechisch, «Maschinenkunst») physikalische Theorie von der Bewegung der Körper unter dem Einfluss von Kräften, unabhängig von deren spezieller Natur; dabei werden in der Kinematik nur die möglichen Bewegungsformen (Bahnkurven) der Körper untersucht, in der Dynamik auch die bewegenden Kräfte, in der Statik das Zusammenwirken der Kräfte im Fall des Gleichgewichts. Die Hydromechanik untersucht in der Hydrostatik ruhende, in der Hydrodynamik strömende Flüssigkeiten; entsprechend unterscheidet man in der Mechanik der Gase Aerostatik und l“ Aerodynamik. Die klassische oder Newtonsche Mechanik fußt auf den Newtonschen Axiomen; sie gilt nur für Geschwindigkeiten, die klein gegen die Lichtgeschwindigkeit sind, und wenn die auftretenden Wirkungen groß gegen das Plancksche Wirkungsquantum sind. Die klassische Mechanik wird für beliebige Geschwindigkeiten (bis zur Lichtgeschwindigkeit) erweitert durch die relativistische Mechanik (siehe auch Relativitätstheorie) und für kleine Wirkungen durch die Quantenmechanik. Siehe auch Prinzipien der Mechanik.

Mechanisator: Agro- oder Zootechniker in der sozialistischen Landwirtschaft mit speziellen Kenntnissen und Fertigkeiten zur Berufsausübung in der Pflanzen- beziehungsweise Tierproduktion.

Mechanische Musikinstrumente, mechanische Musikwerke: Spielwerke, die es ermöglichen, dass Musikstücke mit Hilfe mechanischer Mittel konserviert und beliebig oft abgespielt werden können. Im Gegensatz zur Schallplatte oder zum Tonband erklingt die Musik direkt und nicht indirekt mittels Lautsprecher. Der Antrieb erfolgt durch Gewichte, Kurbel oder Uhrwerk. Durch eine Stiftwalze können die Glocken der Carillons angeschlagen, die Zähne von Metallkämmen für Spieldosen und harfenartige Saiteninstrumente angerissen oder die Ventile zu den Pfeifen von Drehorgeln geöffnet werden. 1738 konstruierte J. Vaucanson ein automatisches Flötenwerk mit Spiralwalze. Nun konnten längere Musikstücke gespielt werden, und es entstanden Originalkompositionen bedeutender Musiker (C. P. E. Bach, J. Haydn, W. A. Mozart, L. van Beethoven) für mechanische Musikinstrumente Anfang des 19. Jahrhundert trat J. N. Mälzel mit seinen Musikmaschinen in Erscheinung (siehe auch Orchestrion). Anfang des 20. Jahrhundert entstanden die Metallscheibe mit eingestanzten Löchern und der gelochte Papierstreifen für Musikaufnahmen von Klavier, Harmonium und Orgel. Bedeutende Markennamen (unter anderem Mignon, Pianola, Phonola) und berühmte Interpreten der Aufnahmen (unter anderem M. Reger, C. Debussy, G. Mahler) brachten technische und künstlerische Erfolge.

Mechanisches Vervielfältigungsrecht: die Befugnis, ein urheberrechtlich geschütztes Werk durch ein mechanisches Verfahren zu vervielfältigen und zu vertreiben. Das mechanische Vervielfältigungsrecht an Musikwerken wird von der AWA wahrgenommen.

Mechanische Vliesbildung: Verfahren zur Herstellung eines Vlieses hauptsächlich mit den üblichen Spinnereivorbereitungsmaschinen zur Bildung des Flors.

Mechanisierung: Ersatz manueller Tätigkeit durch Maschinen und Geräte zur Steigerung der Arbeitsproduktivität und Erleichterung körperlich schwerer oder monotoner Arbeit. Man unterscheidet Kleinmechanisierung (zum Beispiel elektrische Küchenmaschine), Teilmechanisierung (Einsatz nichtselbsttätiger Maschinen, zum Beispiel Hebezeuge), Vollmechanisierung (Durchführung der Produktion einzelner Fertigungsabschnitte ausschließlich mit Maschinen, Geräten und so weiter) und Komplexmechanisierung (Vollmechanisierung ganzer Fertigungsprozesse beziehungsweise Betriebe), wobei eine exakte Abgrenzung zwischen diesen Stufen nicht möglich ist. In jedem Fall jedoch ist die menschliche Arbeitskraft zur Steuerung und Überwachung der Produktion erforderlich. Das quantitative Verhältnis zwischen mechanisierter und manueller Arbeit ist der Mechanisierungsgrad.

Mechanismus: Gruppe von Maschinenteilen, die in einer kinematischen Kette miteinander so gekoppelt sind, dass die Bewegung eines Gliedes zwangläufig auf die anderen Teile übertragen wird, wobei ein Glied feststeht.